Wehret den Anfängen! Weshalb ich Horst Seehofer angezeigt habe….


Nach meiner Auffassung hat er gestern (9. März 2011) die rote Linie überschritten, die ein Demokrat nicht überschreiten darf. Ich habe Herrn Seehofer deshalb gestern wegen Volksverhetzung nach § 130 Strafgesetzbuch bei der Staatsanwaltschaft angezeigt. Das hat eine Vorgeschichte….
Der bayrische Ministerpräsident hat gestern in Passau eine Rede gehalten. Das kommt vor.
Er hat anlässlich eines „politischen Aschermittwoch“ geredet – das lässt eine besonders „deutliche Sprache“ erwarten, wie es Brauch ist.
Was hat er gesagt? Er hat sich „gegen Zuwanderung aus fremden Kulturkreisen“ ausgesprochen. Und er hat folgendes weiter ausgeführt: er wolle in der Berliner Koalition „bis zur letzten Patrone“ dafür kämpfen, daß Zuwanderer „nicht in deutsche Sozialsysteme einwandern“.
Nach meiner Auffassung ist das die Herabwürdigung eines Bevölkerungsteils nach §130 StGB und gehört in die Kategorie Volksverhetzung. Deshalb habe ich ihn angezeigt, um gegebenenfalls gerichtlich überprüfen zu lassen, ob sich nach bundesdeutschem Recht die Sache so verhält, wie ich sie sehe.
Nun ist es so: ich habe bislang in meinem Leben noch nie jemanden bei der Staatsanwaltschaft angezeigt. Und das will was heißen nach einem langen Leben in der Zweiten deutschen Diktatur bis 1989.
Nun aber ist nach meiner Auffassung die rote Linie überschritten, die ein Demokrat niemals überschreiten darf.
Weshalb Widerspruch anzumelden ist. Ich kann nicht mehr länger zusehen und schweigen. Das Schreiben von Texten genügt nicht mehr.
Horst Seehofer hat die Rede in Passau in einer Situation gehalten, in der Deutschland nicht zuletzt seit der Publikation des Sarrazin Buch’s „Deutschland schafft sich ab“ vermehrt über Rechtsextremismus „aus der Mitte der Gesellschaft“ diskutiert. Zu Hunderttausenden werden seine Lesungen besucht. Allenthalben ist er Gesprächsgegenstand. Die Rechtsextremen sitzen mittlerweile in etlichen Landtagen. Nach dem Rücktritt des Verteidigungsministers wegen Betrugs war auf zwei Unterstützer-Seiten im Internet rechtsradikale Propaganda zu lesen. Man fand dort Äußerungen wie „Guttenberg ist der fähigste Politiker seit Hitler gewesen“.
In einer politischen Situation, in der wegen der Unruhen in Nordafrika die Frage diskutiert wird, ob Europa nicht auch einen Teil der vielen Flüchtlinge aufnehmen müsse, weil Europa ja auch jahrelang mit den Diktatoren Nordafrikas Geschäfte gemacht habe – in einer solchen Situation spricht der bayrische Ministerpräsident davon, er wolle sich „bis zur letzten Patrone“ dagegen wehren und dafür kämpfen, daß Zuwanderer „nicht ins deutsche Sozialsystem einwandern.“
Der Sprachkundige weiß: auch die Situation interpretiert das gesprochene Wort. Deshalb „klingen“ die Worte Seehofers in dieser Situation besonders brisant.
Sie sind es auch.

Die Rede von der „Verteidigung bis zur letzten Patrone“ hat eine Geschichte. Man hat in Stalingrad so gesprochen. Man hat beim „Kampf um Berlin“ im Frühjahr 1945 so gesprochen, um den „Volkssturm“ auf das „letzte Gefecht“ einzustimmen. Pikanter Weise stammt der Befehl, Berlin „bis zur letzten Patrone“ zu verteidigen, vom 9. März. Man schrieb das Jahr 1945.
Auch das „klingt mit“, wenn man die Worte hört, die der Ministerpräsident sagt und wenn man die Bilder aus jenem Saal in Passau sieht.

Deshalb kann ich nicht länger schweigen.
Ich habe mich mein Leben lang immer wieder intensiv mit der Entstehungsgeschichte des Nationalsozialismus in Deutschland befasst.
Ein zentraler Grund, weshalb die Volksverführer an die Macht kamen war der Umstand, dass das Bürgertum geschwiegen hat, als das kommende Unrecht schon zu erkennen war.
Es begann mit den Worten.
Es begann mit den Reden.
Deshalb: wehret den Anfängen! Denn aus den Worten werden Taten…..

222 Gedanken zu “Wehret den Anfängen! Weshalb ich Horst Seehofer angezeigt habe….

  1. Man kann Hrn. Seehofer zu seiner hervorragenden Rede nur gratulieren. Multikulti ist tot.

  2. Sie Blenden vollkommen aus, die Gewalt und die Morde die Unterdrückung von Frauen. Und natürlich das Plündern der Sozialkassen. Seehofer hat Recht. Ich wähle keine SPD mehr. Danke für ein sehr gutes Beispiel für Demokratie in der SPD. Mann hat ja den Eindruck, die SPD will uns Deutsche Ausplündern und Morden lassen.

  3. Ich gehe zu 100% konform mit ihrem Artikel und der Klage wegen Volksverhetzung! Menschen von ihrem Schlag sollte es mehr geben =] Weiter so!

    1. Leute Ihres Schlages geben sich doch gerne „Weltoffen“ und „Tolerant“.Tolerant nur solange,solange man die gleiche rote Idiologie wie Sie vertritt.

  4. Lieber Herr Kasparick,

    vielleicht sollten Sie erst mal den Tatbestand des § 130 StGB lesen, bevor Sie sich bei der Staatsanwaltschaft lächerlich machen. Zuwanderer, die erst noch kommen wollen, sind schon keine „Teile der Bevölkerung“ im Sinne dieser Vorschrift. Im Übrigen ruft Seehofer weder zum Hass gegen selbige auf noch macht er sie verächtlich; er steht lediglich der Zuwanderung als solcher kritisch gegenüber. Die Verwendung von Metaphern aus dem militärischen Bereich vermag daran nichts zu ändern.

    Dass durch Seehofers Äußerung eine Störung des öffentlichen Friedens droht, ist auch nicht erkennbar; nicht ausreichend erscheint insofern jedenfalls, dass sie Ihnen und Ihren ideologisch motivierten Gutmenschenfreunden nicht passt. Sie werden in einer pluralistischen, offenen Gesellschaft schon damit leben müssen, dass Menschen anderer Ansicht sind als Sie – und diese dann sogar öffentlich äußern, ohne dass Sie ihnen unter Missbrauch von Strafverfolgungsbehörden einen Maulkorb verpassen können.

    Wenn Sie „nicht länger schweigen“ können, dann reden Sie von mir aus. Das ist angesichts der Meinungsfreiheit des Art. 5 GG auch Ihr gutes Recht. Aber wundern Sie sich dann nicht, wenn man Sie belächelt.

    MfG
    Thomas Eckert

  5. Sehr geehrter Herr Kasparick!

    Leider muß ich Ihnen mitteilen, das in Bezug auf die „letzte Patrone“ Deutschland leider kein Urheberrecht beanspruchen kann. Und dieser Ausspruch hat auch etwas mit der deutsch-französischen Geschichte zu tun:
    Am 31. August und 1. September 1870 haben in Bazeilles bei Sedan die französischen Marinetruppen den Ort verteidigt. Bis zur letzten Patrone. Gegen 5000 bayrische Soldaten…
    Das Haus, wo dieser letzte Schuß abgefeuert wurde, ist ein Museum. Zweimal wurde es übrigens geplündert: 14-18 und 40-44.
    Besuchen Sie mal ruhig diesen Ort bayrischer Geschichte!
    Und interpretieren Sie diese Redensart nicht so „germanozentrisch“…

  6. Der Rechtsstaat wird von amts wegen aktiv, wenn ein offensichtlicher Rechtsverstoß vorliegt. In Grauzonen wie der Äußerung Seehofers, der durch den NS-Vergleich Zuwanderung indirekt einem Untergang Deutschlands gleich stellt (und die Zuwanderer pauschal zur Ursache dieses Untergangs macht), steht jedem Bürger dieses Landes offen, Anzeige wegen eines vermuteten Straftatbestandes zu stellen. Es ist dann Aufgabe der zuständigen Staatsanwaltschaft, diese Anzeige zu prüfen und bei vorliegen eines Verdachtsmomentes für einen vorliegenden Straftatbestand die entsprechenden Verfahren in Gang zu setzen. Zur Klärung, ob Seehofers Äußerung strafrechtlich relevant ist, bleibt nur dieses Verfahren, so seltsam es auch manchem Kleingeist erscheinen mag.

    Die sich in der Anonymität des Netzes zu verstecken suchenden Feiglinge, die Ulrich Kasparick hier in einer dem gesitteten Diskussionsstreit unwürdigen Art und Weise attackieren und diffamieren, sei angeraten, mit ihren Äußerungen nicht in strafrechtlich relevante Bereiche zu stolpern. Die IP-Adresse ihres Rechners wird vom Provider ein halbes Jahr lang aufbewahrt und ist in den Log-Dateien des Blogs automatisch gespeichert…

  7. Der Weg in eine Diktatur läuft stets in drei Schritten.

    Im ersten Schritt werden die Meinungen Andersdenkender durch (staatliche) Repression unterdrückt.
    Im zweiten Schritt wird die soziale Existenz Andersdenkender vernichtet und Ihnen das Recht an der gesellschaftlichen Teilhabe versagt.
    Im dritten Schritt folgen Konzentrationslager und die Tötung Andersdenkender.

    Den ersten Schritt sind sie nun auch persönlich gegangen. Ich bin auf Ihre weiteren Schritte gespannt.

    Aber Sie sind natürlich im Recht und das ist natürlich auch etwas gaaaaaanz anderes. Schließlich gehören Sie zu den Guten und die Andersdenkenden sind die bösen (Rechten). Denen muss man sich entgegenstellen! Meinungsfreiheit, gar Menschenwürde darf man ihnen niemals zugestehen!

    Denken Sie einmal darüber nach!

  8. Sie haben sich, im schlechtesten Sinne, als sogenannter „LinksGrüner Gutmensch“ entlarvt, bar jeder Realitätswahrnehmung.

    Wir können nicht das Weltsozialamt sein! Woher bitte soll das Geld herkommen? Wir haben eine rasant steigende Staatsverschuldung von nahezu 2 Billionen €, ohne die kommenden Pensionslasten wohlgemerkt,wir können nichtmal unsere Infrastruktur erhalten oder gar ausbauen, unsere Fachleute laufen uns ins Ausland davon wegen der hiesigen exorbitanten Steuer- und Abgabenlasten usw. usw.
    Sie bezeichnen sich als „Bürger mit PC“,haben aber eine staatliche Alimentierung in einer Höhe, von der jeder Rentner nach 45 Jahren Arbeit nur träumen kann—und Sie bilden sich tatsächlich ein, noch einen berechtigten Grund zu haben, eine Strafanzeige zu stellen nur weil Herr Seehofer, mit Worten, ankündigt etwas tun zu wollen?

    Hätten wir nicht solche „Redner“ in der politischen Szene wie SIE und leider in der Mehrzahl studierte LABERER wie z.B. Lehrer, Rechtsanwälte, ja, auch evangelische Theologen, dann gäbe es vielleicht eine politische „Kaste“ die anpacken kann, die erst einmal die Ursache des Problems erkennen, benennen (öffentlich) und dann beseitigen könnte!
    Wir haben, was Staatsfinanzen, Wirtschaft und Arbeitslosigkeit betrifft praktisch Verhältnisse wie in Weimar, die neue SA, die sog. ANTIFA prügelt, brandschatzt schon genauso, es ist Ihrer Aufmerksamkeit vielleicht entgangen, aber die Polizei kann wg. linker Gewalttäter, zu denen ich auch Herrn Thierse zählen muss wg. seiner rechtswidrigen Sitzblockade am 1. Mai nicht die Ordnung bei Ligafussballspielen garantieren. Nicht das Fussball wichtig wäre, aber es ist die Aufgabe des staatlichen Gewaltmonopols, die mir Sorge bereitet!

    Es gibt keine Gefahr von Rechts, die paar Hanseln von NPD und Konsorten sind lächerlich— gefährlich sind die linken Parteien von der Linken bis einschliesslich CSU.
    Sie alle versprechen alles und halten nichts, bis entweder wieder einer kommt, was Gott verhüten möge, dem man seine Versprechungen glaubt, oder der ausgeplünderte Bürger zeigt, daß er die Nase voll hat.
    Übrigens, auch Hitler und die SS haben mit dem Islam paktiert.

  9. also … erstmal vielen dank für die initiative!

    (ich hatte seinerzeit gegen den de Maiziere auch schon einen solchen schritt überlegt)
    allerdings sind die kerle ja immun gegen strafverfolgung.

    aber ein zeichen ist es trotzdem…

    auch ist es unser höchstes gesetz, welches wir in solchen tagen noch einmal lesen sollten. darin gibt es den artikel 20:
    (Absatz 4 finde ich seit ein paar monaten besonders bemerkenswert!)

    (1) Die Bundesrepublik Deutschland ist ein demokratischer und sozialer Bundesstaat.
    (2) Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus. Sie wird vom Volke in Wahlen und Abstimmungen und durch besondere Organe der Gesetzgebung, der vollziehenden Gewalt und der Rechtsprechung ausgeübt.
    (3) Die Gesetzgebung ist an die verfassungsmäßige Ordnung, die vollziehende Gewalt und die Rechtsprechung sind an Gesetz und Recht gebunden.

    (4) Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen, haben alle Deutschen das Recht zum Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist.

    //wobei ich hiermit ausdrücklich nicht zu extremtaten aufrufen, sondern zum nachdenken anregen will:
    es lohn die frage, ob wir auf einem weg sind, den die väter des grundgesetzes wohlwissend ausschließen wollten. (gesamtgesellschafliche kognitive dissonanz ist aber eine gefahr für die tatsächlich wahrnehmung dieser rechte)
    //hoffen wir, dass sich das korrektiv findet.

    die anzeige signalisiert: es gibt wachen verstand im land!!!

    1. Absolut richtige Handlung. Meinungsfreiheit auf jedenfall, aber nicht wenn sie den Freiheiten andrer schadet. Die „letzte Patrone“ lässt genau erahnen, wie die Bilder in denen gedacht und gesprochen wird Realität werden.

  10. Von Herzen DANKE für Ihr Tun.
    Es ist so ungeheuerlich, am liebsten würde ich meine Familie packen und das Land verlassen.
    Mein Mann kommt von einem anderen Kontinent, meine Kinder wachsen auf mit zwei Sprachen und zwei Kulturen. Wir alle sind hier gut integriert- wir haben eine kleine Firma gegründet und haben Mitarbeiter aus verschiedenen Ländern- auch Deutsche.
    Wir haben hier und dot Familie und Freunde- aber nur hier muss man fast dankbar sein für die große Gnade einiger überhaupt hier leben zu dürfen.
    Es reicht- ich kann fast nicht mehr.
    Ich danke ihnen sehr, dass mit ihrer Anzeige auch mich und meine Familie vertreten.
    Bleiben sie behütet.

  11. Ähm … angezeigt? Für sowas? Volksverhetzung?
    Manchmal ist es besser man schläft erst nochmal ne Nacht drüber bevor man jemanden anzeigt oder diskutiert diese Themen mit anderen Menschen, um auch mal eine alternative Sichtweise zu bekommen. Deine Aktion ist vollkommen überzogen! Die Ägypter und Libyer müssen die Lage im eigenen Land alleine in den Griff bekommen und das wollen sie auch! Sie wollen auch keine Militär-Intervention. Subventionierung von Einwanderung durch die Sozialsysteme wird unsere Sozialsysteme völlig kaputtmachen. Denk mal drüber nach. Einwanderer sind hier grundsätzlich willkommen, wenn sie in einigen Branchen Arbeitskräftemangel ausgleichen können. Über die Arbeit integrieren sie sich auch. Sozialleistungen dürfen sie aber nicht bekommen. Sonst kommen ja alle hierher, die in der Heimat mit Arbeit schlechter leben als hier ohne Arbeit. Meinst du nicht, dass dadurch hauptsächlich faule Leute angezogen werden? Und Flüchtlinge sollten nur befristete Visa bekommen. Auch für Ägypten und Libyen gilt: Jedes Volk bekommt die Politiker, die es verdient.

  12. Wer Hans-Martin Schleyer ist, das wissen die meisten. Er war Arbeitgeberpräsident und wurde 1977 von Migliedern der RAF hingerichtet. In Stuttgart gibt es eine Hans Martin-Schleyer Halle, sie erinnert unter anderem an die schrecklichen Verbrechen der RAF, sie mahnt, damit wir nicht vergessen.

    Nichts soll diesen realen Terror beschönigen oder rechtfertigen, leider überschatten die Verbrechen und die Emotionen die Leute aus dieser Zeit noch in sich tragen, dass Hans-Martin Schleyer ein Nazi war.

    Wenn man nun daran denkt wie diese Halle heisst, nach wem ist sie dann benannt, nach dem RAF Opfer oder nach dem SS Offizier, der aus dem Studentenbund austrat weil sich zu viele Juden unter den Altherren befanden?

    Diese ignorierende Toleranz gegenüber rechtsradikalem Verhalten besonders bei konservativen Politikern ist widerlich und sollte stärker geahndet werden. Ich finde die Anzeige mehr als angemessen. Es besteht in der Tat Klärungsbedarf.

    Bitte entschuldigen Sie die reisserische Aufmachung meines Kommentars.

  13. So etwas nennt sich Rechtsmißbrauch…
    Und außerdem: der größte Lump im ganzen Land, das ist und bleibt der Denunziant, und dieser Sozial-Schmarotzer, der sich auf Staatskosten ein bequemes Leben macht, ist ein Denunziant, wie ihn sich keine SS schöner malen könnte.
    Er vergißt wohl, daß er in einer Partei ist, die als erste nach den Nazis Deutschland in einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg verwickelt hat.
    Für die treuen Genossen: ich meine nicht Seehofer, sondern diesen Universitätshausmeister im Geiste.

  14. So, so.Ich habe langsam aber sicher von euch linken Polkitiker die Nase gestrichen voll. Auch ich wurde einmal bereichert, sodass ich heute Invalid bin. Ihr, da sind Sie gemeint Herr Kasparick!! Machen Sie nur so weiter, und ich bin sicher dass auch Sie einmal Bereichert werden! Aber sicher nicht von mir!

  15. Wieso darf eigentlich jeder Psychopath eine eigene Internet-Seite betreiben ?

    1. wieso willst du denn herrn seehofer das recht absprechen, einen internetauftritt zu haben?

  16. „Noch sitzt ihr da oben, ihr feigen Gestalten,
    vom Feinde bezahlt, dem Volke zum Spott.
    Doch einst wird wieder Gerechtigkeit walten,
    dann richtet das Volk und es gnade euch Gott.“

  17. Hier gehen ja wohl die Uhren etwas falsch – und dass nicht nur in technischer Hinsicht.

  18. Sabbatical – ha ha ha

    Wohl arbeitslos ?

    Die Realität überholt alle Satire …

  19. Herr Kasperick,

    ich fordere Sie hiermit auf, die Behauptung, dass Sie ein Staatssekretär a.d. wären – von Ihren Internet-Seiten zu entfernen.

    In unserem – moralisch total verkommen – Versager- und Nullen-Staat ist zwar vieles möglich.

    Dass ein „Groß“-Hirn wie Sie aber mehrere Jahre auf einem so verantwortungsvollen Frühstücks-Direktor-Posten herumgelungert sein soll – halte ich für AUSGESCHLOSSEN !

    Das kann nur Real-Satire sein – oder ?

  20. Seehofer hat doch Recht und du linke Flutze solltest mal die Augen aufmachen. Sarrazin hat auch Recht. Seine Zahlen und Fakten passen nur leider nicht in ein linksrotgrünes Weltbild.

    Für euch ist die deutsche Kultur einen Dreck wert, aber die edlen Wilden aus aller Welt werden hofiert, egal welche steinzeitlichen Bräuche sie im Gepäck haben und welche massiven Kosten sie verursachen.
    “Dank eurer demokratischen Gesetze werden wir euch überwältigen, dank eurer religiösen Gesetze werden wir euch beherrschen.” Imam von Izmir, 1999
    Nur die dümmsten Schafe wählen ihren Schlächter selbst!

    Ein Land das Bürger wie Sie hat braucht weiß Gott keine Feinde mehr!

  21. Sehr geehrter Herr Ulrich Kasparick ,
    ich habe selten so gelacht, wie über Ihre Anzeige. Da wird Geschnattert und Getrunken und, dies seit ewigen Jahren, über den politischen Gegner hergezogen, denunziert und durch den Fleischwolf gedreht und dann kommen Sie und schnattern davon, dass Sie dies zur Anzeige bringen. Sie schreiben, dass in alten Zeiten Worte verwendet wurden, die Sie heute, völlig aus dem Zusammenhang gerissen, Seehofer zuordnen. Vielleicht sollte Seehofer Sie anzeigen, weil Sie ihm derartiges Gedankengut unterstellen!? Im Übrigen, dies zu Ihrer Info, wurden Menschen nicht mit Worten getötet, sondern mit und durch Waffen und wenn Sie so ehrenhaft wären, wie Sie vorgeben, dann sollten Sie sich einmal um den SPD Dreckstall in Bremerhaven und Bremen bemühen, denn hier dürfen sogar SPD´ler regieren, denen man Unterschlagung nachgewiesen hat, wie Sie auf meiner Internetseite nachlesen dürfen. Analog dazu, werde ich spätestens nächste Woche die nächsten Strafanzeigen gegen SPD´ler erstatten, weil diese sich, trotz eines Gerichtsurteils noch immer nicht rechtskonform verhalten. Und meine Seite hat nichts mit Karneval zu tun, Herr Ulrich Kasparick , dies kommt aus der Realität. Schicken Abend wünsche ich.

  22. Danke auch.
    Wurde mal Zeit, dass jemand die NPD-Schwesternpartei in die Schranken weist.

  23. Bravo! Es muss etwas gegen diesen schleichenden Rechtspopulismus unternommen werden. Das ist ein richtiger Schritt.

  24. „Ein zentraler Grund, weshalb die Volksverführer an die Macht kamen war der Umstand, dass das Bürgertum geschwiegen hat, als das kommende Unrecht schon zu erkennen war.“ (Ulrich Kasparick)

    Warum schweigen Sie, Herr Kasparick, und Ihre Partei, die SPD, gegenüber dem wachsenden Linksextremismus, i.e. der sogenannten „DIE LINKE“ oder Antifa?

  25. sie vertreten nicht irgendein bürgertum.

    ihr SPD ist mittlerweile teil der rotfront, die dieses land vernichten will. sie und ihresgleichen sind von eine partei für arbeitnehmer und gastarbeiter zu eine partei für arbeitslose und gastarbeitslose verkommen und wenn nichts anderes hilft, dann holen sie die nazikeule herraus.

    nicht seehofers rede, sondern die untaten und pläne, die sie und ihre genossen der SPD/SED/grüne unheilige koalition für deutschland haben, sollten einem normalen bürger angst machen.

    ein migrant.

  26. Du bist ein Fach ein Volltrottel du Kasper…
    kannst mich jetzt anzeigen, du wärst nicht der erste rote Piffke, aber auch nicht der letzte den ich persönlich bis zum Brenner in den Hintern trete, sobald ich ihn in Südtirol treffen würde

  27. Horst Seehofer hat hier (mal wieder in meinen Augen) eine Grenze überschritten. Ich finde Ihre Anzeige überaus sinnvoll. Die Leute, die sich bei dem, was so mancher (vor allem CDU/CSU) Politiker von sich gibt, klatschen, sehe ich als Gefahr für jedwede Integration und Toleranz, denn sie tolerieren nicht, das anderssein.

    Zudem ist der „Clash of Cultures“ schon lange wiederlegt, da es gar keine fest definierten Kulturkreise gibt.

    Aber…. 8,26% der Deutschen haben ein „geschlossen rechtsextremes Weldbild“ (inklusive Führer, Antisemitismus, Rassismus usw.), wenn man allerdings gezielt danach fragt, wo sie sich einordnen, kommt als Antwort „in der Mitte.“ Dies finde ich höchst bedenklich und sollte vielen Leuten auch deutlich gemacht werden.

  28. Vielen herzlichen Dank, Ulrich Kasparick!
    Mir fällt diese neue ‚Nazi-Rhetorik‘ diverser Unionspolitiker schon seit längerem unangenehm auf, aber noch schlimmer finde ich die Beifallsstüme der kritiklosen Verblendeten. Hier wird mit den Ängsten des ‚kleinen Mannes‘ gespielt, um sich Wählerstimmen zu sichern, die durch den Betrug der vermeindlichen Lichtgestalt Guttenbergs verloren gehen könnten. Solche Sätze eines Ministers als reine Polemik abzutun, ist nicht nur naiv, sondern auch gefährlich! Ich hoffe, dass noch mehr Leute ihn anzeigen, damit das nicht bald zum ‚guten Ton‘ gehört. Ich stimme mit Ihnen völlig überein: Wehret den Anfängen!
    P.S.: Mutig ist vielleicht nicht der Schritt, Herrn Seehofer anzuzeigen, aber es gehört schon eine Menge Rückrat dazu, sich jetzt den Anfeindungen der Rechtspopulisten zu stellen! Liebe Grüße und viel Kraft für die kommenden Wochen! 😉

  29. Meiner Ansicht nach ist ihre Reaktion völlig überzogen! Wenn schon, dann sind es eher solche hysterischen Reaktionen wie die ihrige, die der Demokratie schaden. Den Menschen den Mund (und am besten noch die Gedanken) verbieten zu wollen, ist auch nicht gerade das, was man unter ‚freiheitlich‘ versteht. Aber in der Hinsicht ist Deutschland ja eh nicht gerade vorne dabei. In anderen Ländern (z.B.USA) werden noch ganz andere Dinge vom Stapel gelassen. Nicht, dass ich das alles gutheißen würde, aber Meinungsfreiheit wird dort wenigstens noch ernst genommen. Man kann von der Rede halten was man will. Was wollen Sie denn eigentlich bezwecken? Glauben Sie ernsthaft mit diesem Vorgehen (Anzeige) eine breite Zustimmung zu erhalten? Einfach nur lächerlich… Sie hätte ja auch ihre Meinung zu der Rede kundtun können und es dabei bewenden lassen oder sich mit Herrn Seehofer persönlich auseinandersetzen können. Das hätte zumindest gezeigt, dass Sie mehr Stil hätten als er. Aber nein, Sie wollen ihn in spießbürgerlicher Manier vor den Kadi zerren. Davon abgesehen, geht es letztlich doch wieder nur darum einem politischen Gegner vor den Karren fahren zu wollen. Aus meiner Sicht ist das einfach nur arm…

    1. Was ich mit der Anzeige bezwecke? Ich will klären lassen, ob Herr Seehofer bei der Ausübung seines demokratischen Rechtes auf freie Meinungsäußerung die Grenze zum Strafrecht nach § 130 StGB überschritten hat. Ich vertrete die Auffassung, daß er das getan hat. Es gibt andere Menschen, die das anders beurteilen. Deshalb will ich das klären lassen. Dazu ist eine Anzeige erforderlich.

      1. So ein Blödsinn. Wenn sie juristisch auch nur halbwegs gebildet sind, werden Sie wissen, dass die Anzeige nicht einmal die geringste Chance hat. Der Vorwurf ist lächerlich und eine Verurteilung so wahrscheinlich wie ein Kirchenaustritt des Papstes.

        Worum es Ihnen geht, ist mit Schmutz um sich zu werfen, nach dem Motto: irgendetwas wird schon hängen bleiben.

        Ich kann Seehofer nicht mal leiden, aber diese typisch-affektierte Oberlehrer-Aktion ist so denunziantisch wie sie peinlich ist.

      2. Beide, der Lüstling und Du, gehören durch Arbeit vernichtet. Aber Hotte wird Barackenältester, und erhält über Dich das Züchtigungsrecht!

    2. …nicht nur ich stimme Ihnen voll und ganz zu!…Lächerliche Aktion von jemanden der sich ins Licht der Öffentlichkeit rücken will…

  30. Es kommt jetzt halt „nur noch“ darauf an, ob die BRD-GmbH-Justiz im Fall Seehofer eher seine Lobby oder das Volk vertreten wird.
    Hier zeigt sich wenigstens sehr deutlich, dass das Internet als direktes Sprachrohr unserer Bürger der Interessen gebeutelten „abhängigen Presse“ um Lichtjahre voraus ist.
    Aus Erfahrung ist es sicherlich ganz Sinnvoll, die Korrespondenz zur Staatsanwaltschaft im Detail festzuhalten und hier zu veröffentlichen.
    Ein gefüllter Gerichtsaal, gerade bei solch verwurzelten Machthabern, gibt mehr Hoffnung auf eine seriöse Rechtsfindung im Namen des Volkes!
    Herr Kasparick, Sie als kritischer Bürger geben unserer Regierung bzw. Verwaltung deutlich zu spühren, dass wir das Volk sind.
    Vorbildlich! Bitte machen Sie weiter so…

    Meine besten Wünsche
    ein Opfer der Kölner Korruption
    aus dem Exil
    Frank Cipriani

    1. ich hab ja im Grunde gar nichts Besonderes gemacht. Ich hab einen Brief an die Staatsanwaltschaft Passau geschrieben, weil ich einen Sachverhalt geklärt haben möchte. Dazu ist eine Anzeige erforderlich. Nun werde ich schauen. Und dann habe ich in meinem facebook-Netzwerk davon berichtet und auch noch mal in einem blog-Text von heute früh etwas ausführlicher meine Gründe erläutert. Das ist eigentlich schon alles. Die Resonanz allerdings, die insbesondere über das Internet, seit kurzer Zeit auch über print und TV zu beobachten ist, ist in der Tat ziemlich stark, das muss ich schon sagen. Nun. Wir werden sehen, was die Staatsanwaltschaft zu meinem Brief meint.

  31. Seehofer leitete seine Rede mit den Worten: „Grüss Gott“, „für Gott“ und „Vergelts Gott“ ein, hiermit zeige man in Bayern gleich seine Gesinnung. Ich empfinde solche Floskeln als eine Zwangschristianisierung.

    1. …immer noch besser als Zwangsislamisierung!…dann würde es hier ganz anders zugehen!…mal daran gedacht? Da werden Menschenrechte mit den Füßen getreten!…

      1. Bevor hier weitere Vorurteile ins Kraut schießen, will ich mal „NK“ zurückfragen: von welchen Ländern sprechen Sie konkret? Was hat das mit der Rede von Herrn Seehofer zu tun? Sind Sie der Auffassung, daß Herr Seehofer Recht hat, wenn er sagt er werde sich „bis zur letzten Patrone“ dafür einsetzen, daß Menschen „aus fremden Kulturen“ „nicht ins deutsche Sozialsystem einwandern“? Ich frage das deshalb, damit wir hier beim Thema des blog-Beitrags bleiben.

    2. qPetra H:
      Entschuldigung, aber das fnde ich wiederum stark überzogen. Warum soll man nicht mehr „Grüß Gott“ sagen dürfen? Man kann alles übertreiben. Auch wenn Herr Seehofer ansonsten wenig mit Gott am Hut zu haben scheint.

  32. Ich denke, es ist an der Zeit, solche notwendigen Schritte einzuleiten und Volksverhetzung so lange anzuzeigen, wie der Rechtsstaat noch nicht aufgelöst ist. Die Vorgehensweise in der Causa Guttenberg hat gezeigt, auf welchem Weg dieses Land und seine Regierung ist. In diesen Kreisen scheint nicht nur die Meinung vorzuherrschen, „das Volk“ stünde hinter ihnen, man rotzt und ruft auch kräftig selbst in die Flüstertüten. Dazu kann ich nur anmerken: Ich bin nicht das Volk!
    Haben Sie herzlichen Dank für Ihre aufmerksame Vorgehensweise; mir ist diese unglaubliche Phrase des Seehofer (den Titel „Herr“ erkenne ich ihm aufgrund seiner Äußerung als Mensch unter Menschen unverzüglich ab) durch die Lappen gegangen, ich hatte allerdings die schlimmste Ahnung davon, was sich dieser dumpfe Kreis nun alles noch zu erlauben können glaubt.
    Vielleicht nutzen statt dem „Volk“ nun die Bürger dieses Landes die Gelegenheit nachzufragen, woher derlei widerliches Gedankengut kommt. Die unverarbeitete Vergangenheit Deutschlands wird von Generation zu Generation weitergegeben, neben den seelischen erleben wir mehr und mehr jetzt auch die kulturellen und politischen Auswirkungen der zwölf braunen Jahre.

    1. Das Gehabe der Grünen ist in keinster Weise nachvollziehbar. Denke ich an die antideutsche Hetze wird mir schlecht. Warum unternimmt da keiner was. Fischer hat öffendlich zum Todschlag aufgefordert, ist das etwa okay? Die Grünen sind paranoid mehr nicht.

  33. Leute mit Meinungen wie Sie sind die Wegbereiter zum Untergang unserer Demokratie. Anstatt die Realitaet zu erkennen und hieraus Schluesse zu ziehen und Massnahmen zu ergreifen, predigen sie weiter Gleichheit fuer alle. Wer aber Abhilfe schaffen will, wird sofort mal in die rechte Ecke gerueckt, das hat in Deutschland Methode und wirkt immer. Sie sollten vielleicht mal mehr reisen und andere Laender und deren Systeme kennenlernen, aber auch deren Selbstbewusstsein. Aber lernen war noch nie die Staerke der Deutschen, es ist besser, sich hinter 65 Jahre alter Geschichte zu verstecken. Macht weiter so.

    1. ich bin sehr viel gereist in meinem Leben und habe viele Länder gesehen, habe auch gute Kontakte in viele Länder. Daß Sie die Meinung vertreten, Leute wie ich seien „die Wegbereiter zum Untergang der Demokratie“ würde ich gern, wenn es Ihre Zeit erlaubt, erklärt haben. Wie meinen Sie das genau?

  34. BIS ZUR LETZTEN PATRONE! Also man kann es auch übertreiben. könnt ihr Politiker auch was anderes als Hauptsache gegen die andere Partei? Lernt mal Politik zu machen und konzentriert euch auf eure arbeit statt andere auseinander zu nehmen -.-

    1. ich bin kein Politiker Juan, ich bin ein ganz normaler Bürger mit einem PC. Meine Arbeit besteht in meinem Sabbatical darin, sehr viel und gründlich zu lesen. Ich schreibe, grade ist ein Buch im Gütersloher Verlagshaus erschienen. Aber: ich mische mich auch ein, wenn ich der Überzeugung bin, das ich das tun sollte.

  35. Ich finde Ihr Vorgehen richtig. Sich kritisch über das Thema Zuwanderung zu äußern ist eine Sache und auch vollkommen legitim in unserer Demokratie, dabei aber das martialische Vokabular des Nationalsozialismus zu verwenden etwas ganz anderes.

    1. ich glaube, Herrn Seehofer war nicht klar, daß das Wort von der „letzten Patrone“ eine Geschichte hat. Das ist im Grunde auch nebensächlich. Mir ist das nur aufgefallen, weil ich mich seit meinem Studium mit der Entstehung, den Ursachen und Wirkungen des Nationalsozialismus beschäftigt habe. Der eigentliche Punkt ist ja die Frage, ob er bei der Ausübung seines Rechts auf Meinungsfreiheit die Grenze zum Strafrecht überschritten hat. Das wird nun geprüft.

  36. Das Thema Wirtschaftflüchtlinge und „Einwanderung in die Sozialsysteme“ wird immer noch mit der von Ihnen gewählten Methode unten gehalten. Menschen, die das Fortführen dieser für Europa katastrophalen Politik in Frage stellen, werden als Wegbereiter des NS beschimpft. Das geht bis zur Vernichtung der beruflichen Existenz. Es ist zum Schämen. „Ich werfe Kieselsteine in den Strom“ – paßt gut als Motto in ein Hausfrauen-Selbstfindungsseminar. Versuchen Sie es doch mal mit „Sapere aude“.

    1. zum Thema „Wirtschaftsflüchtlinge“ habe ich einen extra blog-Beitrag geschrieben, der deutlich macht, wie ich darüber denke. Sie finden ihn weiter unten im blog. Der Titel meines blogs bezieht sich auf den „Datenstrom“. Wer ein blog betreibt oder sich auf andere Weise in den Netzwerken verhält, wird diese Erfahrung machen: ein posting oder ein blog-Beitrag ist „wie ein Kieselstein“, denn man in einen „Strom“, in den Datenstrom nämlich wirft. Manchmal zieht er gar keine Kreise, manchmal zieht er sehr große Kreise. Das ist ja das interessante an den internetgestützten Netzwerken, daß sie sich ziemlich spontan verhalten und man die Reaktion „im Netz“ nie vorher sagen kann. Wenn Sie der Titel meines blogs stört, denken Sie sich einfach einen anderen. Es ist nicht wichtig.

  37. Auf mich macht Seehofer einen hysterischen Eindruck. Allerdings wird er sich kaum mit einem Seelenleiden herausreden können, wenn die Formulierung „bis zur letzten Patrone“ als justiziabel eingestuft wird.
    Andererseits glaube ich, seine Rede schrammt nach richterlicher Auffassung ganz knapp am § 130 StGB vorbei. Bedenken Sie, daß selbst die NPD derzeit nicht verboten ist.
    Ich habe großen Respekt vor Ihrer Entscheidung, gebe der Sache aber wenig Chancen.

  38. Sie sollten sich weniger darüber Gedanken machen was ein Herr Seehofer auf einer Aschermittwochveranstaltung zum besten gibt. Sie sollten sich eher mal Fragen was Sie und ihre Kollegen Politiker im den letzten Jahrzehnten falsch gemacht haben, damit derartige Äußerungen auch in der bürgerlichen Mitte Zustimmung und Anklang finden.
    Sie alle in der Politik sind verantwortlich für die gescheiterte Integrationspolitik der der vergangenen Jahrzehnte, sie sollten aufpassen das der Strom Ihnen Ihren Kieselstein nicht wieder zurück an die Stirn wirft. So unüberlegt wie Seehofers Äußerungen auch waren, so unangebracht und überzogen finde ich ihre Reaktion.

  39. DANKE DANKE DANKE
    ich finde Ihre Anzeige gegen Herrn Seehofer gut und richtig und ich möchte mich für ihr Engagement bedanken.
    Das spricht mir aus dem Herzen.

    Falls es zu einer Unterschriftensammlung kommt, um Ihre Anzeige zu unterstützen oder falls Spenden für den Prozess gesammelt werden, dürfen Sie sich gerne an mich wenden.

    Ulrike Katzenberger

      1. Ja genau, Anzeigen können jetzt per Unterschriften-Aktionen unterstützt werden.

        Ermittlungen werden nur noch nach 50.000 eingereichten Unterschriften aufgenommen.

        Wie war das noch mit der Gemeinsamkeit des Universums mit der menschlichen Dummheit?

  40. Mich würde mal interessieren wieviel Strafanzeigen nun ingsgesamt gestellt wurden. Jörg Tauss hat ebenfalls eine gestellt. *thumbs up*

  41. Selbstdarstellung ?
    Aktuelle Politik besteht wohl nur noch aus „dreckiger Wäsche waschen“.
    Die sowieso schon überlaufenden Gerichte mit solch sinnfreien Anzeigen zu beschäftigen – da fehlen mir die Worte..

  42. Herr Kasparick, Sie sind in meinen Augen ein Wichtigtuer und Hochstapler! Warum bezeichnen Sie alle Menschen, die Herrn Sarrazins Meinung sind, als rechtsextrem? Das ist eine Unverschämtheit, für die mir ehrlich gesagt die Worte fehlen! Sie haben offensichtlich keine Argumente zur Hand, um eine seriöse Diskussion über den Islam und die Probleme bei der Integration zu führen. Sie diffamieren lieber. Ich hoffe Sie haben sich mit der angeblichen Strafanzeige gegen Herrn Seehofer ein Eigentor geschossen! Sind Sie sicher, dass Sie bei der SPD an der richtigen Stelle sind? In meinen Augen sind Sie eher ein Fall für „Die Linke“, die wie Sie alle kritischen Äußerungen gegen den Islam als rechtsextrem bezeichnet und oft in überempfindlicher Form reagiert.

      1. Wohl gesprochen. Dieses geschwätzige Gutmenschgetue geht mir so was von auf den Geist.

    1. Jemanden Diffamierung und fehlende Argumentation vorwerfen und im Einleitungssatz mit Anschuldigungen wie „Hochstapler“ um sich zu werfen ist auch schon ein ganz schönes Stück.
      Ist dem Herrn Steffen denn die Bedeutung des Wortes Hochstapler geläufig?

  43. Volksverhetzung, Rechtsextremismus, Kampf um Berlin…
    ’ne Nummer kleiner geht’s nicht?
    Heul doch!

    1. hallo Carsten, nee, nach Heulen ist mir gar nicht zu Mute. Ich finde die vielen Kommentare und Reaktionen, die ich bekommen habe eher ermutigend. Im Moment haben 10.000 Menschen den blog-Beitrag gelesen, bei facebook und twitter ist die Diskussion rege im Gange, da hab ich alle Hände voll zu tun. Daß der §130 StGB mit „Volksverhetzung“ überschrieben ist, dafür kann ich selber nichts. Im Text stehen aber eine Reihe von präziser beschriebenen Sachverhalten, auf die ich mich in meiner Begründung der Anzeige beziehe. Aber das ist ja beim aufmerksamen Lesen meiner Begründung sicher deutlich geworden.

    2. Du solltest überlegen zu heulen und zwar wegen Deiner Dummheit.Wenn man solchen Verbrechern nicht ganz gewaltig auf die dreckigen Pfoten haut,bauen sie den Faschismus Stück für Stück weiter aus,auf dem besten Wege sind sie ja.

      1. Oder du wegen deiner Dummheit! Du nennst Herrn Seehofer einen Verbrecher? Lol, okay, alles klar, deine Meinung… Sind nicht Menschen wie du die eigentlichen Faschisten, die Meinungen anderer (auch islamkritische) verbieten?

  44. Gut gemacht! Habe heute den Artikel in der Bahn gelesen und war entsetzt! Wie auf dem Rücken der Bevölkerungsgruppen Wahlkampf gemacht wird – unfassbar!!

  45. Sarrazin-Sympathisanten alle als rechtsextrem abzustempeln zeigt doch schon, was Herr Kasparick eigentlich für einen Vogel hat! Leute wie Herr Kasparick verwehren sich einer sachlichen Diskussion über den Islam und bezeichnen jegliche Kritik am Islam als „rechtsextrem“. Solche Menschen sind für mich die eigentlichen Faschisten, die andere Meinungen diffamieren, nur weil sie nicht in ihr Weltbild passen!

    1. Hallo Stefan. Das ist ja ein forsches Urteil, das Sie da über mich fällen, dabei kennen wir uns beide ja noch gar nicht. Ich kann von mir nur folgendes beitragen, um mich „vorzustellen“ sozusagen: Ich bin evangelischer Theologe, habe vier Jahre vergleichende Religionswissenschaften studiert und mich in den zurückliegenden Jahren nach der Begegnung mit wunderbaren Menschen, die Muslime sind, genauer mit dem Islam und seinen Strömungen beschäftigt. Aber nicht nur mit dem Islam, auch mit anderen Religionen. Darf ich fragen, woher Ihre Islamkenntnisse kommen?

      1. Hallo Uli,

        ich brauche keine Religionswissenschaften studieren, denn in so einem Studium lernt man doch eh nur das theoretische, aber nicht, wie die Leute mit dem Islam wirklich leben und mit ihm umgehen. Ich studiere Betriebswirtschaftslehre. Meine Islamkenntnisse kommen von meinen türkischen Freundinnen, durch Diskussionen mit Bruder Mehmet von der Moschee in Reutlingen, von türkischen Jungmachos, denen man nachts auf der Straße immer begegnet, aus der Literatur usw. Selbstverständlich gibt es auch sehr nette Muslime, wer hat Gegenteiliges behauptet? Aber unbestritten ist, dass es große Probleme mit dem Zusammenleben zwischen Deutschen und Muslimen gibt. Das haben mir sogar meine türkischen Freundinnen bestätigt. Ich bin 23, meine Generation wächst mit Türken, Arabern usw. auf. Ich denke, dass jeder sein Urteil selbst darüber bilden kann. Sie gehören der älteren Generation an und können daher nicht mitreden, Sie kennen die türkischen Jungmachos nachts auf der Straße, in Discos usw. nicht, da es sie zu Ihrer jugendlichen Zeit noch nicht gab oder noch nicht in dieser Zahl. Gerade Sie als evangelischer Theologe sollten sich für den Erhalt der christlichen Werte einsetzen und nicht aus falsch verstandener Toleranz total vor dem Islam einknicken und alles Selbstvertrauen des Christentums ad acta legen.

      2. ja, Stefan, das ist richtig, ich kenne mich in der Jugendszene nicht mehr so recht aus, obwohl ich in meinem beruflichen Leben ja mal mit Jugendarbeit begonnen habe. Aber ich war in etlichen muslimischen Ländern und bin mit Muslimen befreundet. Mich hat besonders ein längerer Aufenthalt in Afghanistan im Jahre 2003 verändert, weil ich dort einen sehr interessenten Islam kennengelernt habe. Ich war in der Nähe von Kunduz, in Balkh nahe Mazar-i-Sharif und dort habe ich die Spur von Rumi gefunden, die ja bekanntlich bis nach Konya führt. Mir geht es nicht ums „Einknicken“. Ich glaube, daß die Religionen, zumal die monotheistischen, im Grunde Geschwister sind. Wir dürfen nicht gegeneinander arbeiten, sondern wir können sehr viel voneinander lernen. So denke ich.

      3. Ihre Aussage:

        Ich bin evangelischer Theologe, habe vier Jahre vergleichende Religionswissenschaften studiert und mich in den zurückliegenden Jahren nach der Begegnung mit wunderbaren Menschen, die Muslime sind, genauer mit dem Islam und seinen Strömungen beschäftigt. Aber nicht nur mit dem Islam, auch mit anderen Religionen.

        Das erklärt alles.Aber den Koran und die darin enthaltenen Anweisungen den Umgang mit Ungläubigen betreffend haben Sie wohl nicht gelesen.

      4. ….wenn Ihnen der Islam so gut gefällt, warum ziehen Sie nicht in ein islamischen Land? Es zwingt Sie keiner hier zu bleiben!Aber uns den Islam hier aufzwingen zu wollen ist ja wohl eine Frechheit die ich nicht akzeptieren werde. Auch ich kenne Muslime und ziehe nicht alle über einen Kamm, trotzdem sehe ich der schleichenden Islamisierung mit Sorge entgegen. Ich bin auch kein Islamophobe, man braucht sich nurmal umzusehen was hier in vielen Großstädten los ist!…

    2. @Stefan
      Wissen Sie als junger Mensch auch welche Greultaten im Namen des Christentums in der Vergangenheit geschehen sind?
      Man kann nicht sagen, das Christentum bringt nur gutes hervor und der Islam schlechtes. Es sind immer die Menschen und auch unter jungen Türken und Arabern gibt es nicht nur die „Macho-Halbstarken“. Vorsicht vor pauschalen Urteilen.
      Denn: Die Macho-Halbstarken werden Sie, wenn Sie gut hinschauen auch unter dem deutschen Nachwuchs entdecken können.

      1. Hallo Namenloser,

        da ich ein gebildeter junger Mensch bin, kenne ich die Gräueltaten des Christentums ebenfalls. Jedoch liegen die im Vergleich zu den Gräueltaten des Islam doch schon sehr lange zurück. Sie spielen auf die sog. Kreuzzüge an, welche gern als Argument gebracht werden, wenn es um Gewalt im Namen des Islam geht. Ihre Sichtweise zeigt doch schon ihre Abwehrhaltung gegenüber Deutschen, auch wenn Sie selbst einer sind. Es ist nun einmal Fakt, dass Muslime beispielsweise 90% aller Gefängnisinsassen in Berlin stellen. Auch die Erfahrungen anderer einheimischer junger Erwachsener sprechen eine klare Sprache: Türken, Araber – eben Menschen aus dem islamischen Kulturkreis – fallen sehr häufig auf, wenn es um Gewalt, Pöbeleien etc. geht. Auch Sie gehören einer anderen Generation an und kennen daher die Wahrheit nicht, was nachts auf den Straßen Deutschlands so alles passiert. Und bei den Macho-Halbstarken schaue ich sehr genau hin. Das sind selten Deutsche, das sind meist Türken und Araber. Auch Italiener muss man sagen. Aber Sie suchen natürlich mal wieder den Fehler bei den Deutschen und nehmen die Muslime in Schutz – eine typische deutsche Einstellung.

      2. Lieber Stefan,
        Als so ‚gebildeter junger Mensch‘ verwechseln Sie leider sogenannte Fakten mit Propaganda, ja fast schon Hetze …
        Ich möchte Ihnen sicherlich nicht zu nahe treten, aber würden sie die ‚Fakten‘ auch einmal selbständig überprüfen, dann würden Sie recht schnell merken, wie Leute wie Hr. Ulfkotte oder Sarrazin die ‚Wahrheit‘ zu Ihren Gunsten auslegen (positiv ausgedrückt). Um das ganze hier nicht zu einem Elends langen Posting werden zu lassen, werde ich mich hier nur auf den von Ihnen zitierten ‚Fakt‘ einschießen:
        „90% aller Gefängnisinsassen in Berlin“ sind Muslime …

        Bitte werfen Sie mal einen (evtl. etwas längeren) Blick auf folgende (offiziellen) Zahlen:

        Klicke, um auf justizvollzug_in_berlin___zahlenspiegel_2008___2009.pdf zuzugreifen

        bzw.

        Klicke, um auf vfs16-025-ip.pdf zuzugreifen

        Mit ein wenig einfacher Mathematik werden sie selbst überraschend leicht feststellen müssen, dass der Ausländeranteil (gesamt) bei knapp 34% liegt. Der Anteil der inhaftierten Muslime liegt bei max. 16%.

        Das, mein lieber Herr sind Fakten. Sie verbreiten bzw. sprechen einfach billige Propaganda nach.

        Einen schönen guten Abend!

  46. … na ja, ob das Volksverhetzung ist, wenn er sich gegen Zuwanderung ausspricht?
    Man kanns auch übertreiben. Hoffentlich geht der Schuss nicht nach hinten los.

    1. das wird ja nun geprüft werden. Ich vertrete die Auffassung, daß der Tatbestand gegeben ist. Andere vertreten eine andere Auffassung. Wir werden sehen, wie dieser Streit entschieden wird. Was ich nicht verstehe ist Ihr letzter Satz: was sollte denn „nach hinten losgehen“?

    2. Haben Sie die heutige taz gelesen? Da ist nicht nur von weiterer Zuwanderung die Rede. Sie sollten seine Thesen gründlich analysieren.

      LG

      1. die heutige taz habe ich nocht gelesen, nur vorhin mit einem journalisten von der taz gesprochen, der mich angerufen hatte. ich les die taz ganz gern. andre zeitungen auch.

    3. Der Ton macht die Musik. Soll er von mir aus gegen Zuwanderung sein. Aber nicht mit Kriegsrhetorik und schon gar nicht mit der hetzerischen Behauptung, Einwanderer wollten alle nur in unsere Sozialsysteme.

      (Zudem unser „Sozialsystem“ diesen Namen sowieso nicht mehr verdient, aber das ist ein anderes Thema.)

      1. ja, der Ton macht die Musik. Da ich Herrn Seehofer persönlich kenne, weiß ich von ihm, daß er seine Worte sehr genau abwägt. Da ist kein „Zufall“ im Spiel. Gerade deshalb will ich prüfen lassen, ob ein Straftatbestand nach §130 StGB gegeben ist.

      2. Sabine: Das ist es ja, diese Kriegsrhetorik stört mich, auch wenn die sich „nur“ gegen den politischen Gegner richtet.
        @Stefan: Das ist ja gerade das Schlimme. Die, die der Islamfeindlichkeit Sarrazins zustimmen, sind eben keine Rechtsextremen, sondern meist aus der bürgerlichen Mitte, Männer 50 + sind dabei überdurchschnittlich vertreten. Außerdem erzählt Sarrazin über den Islam in gleich zwei Kapiteln ziemlichen Unsinn, im Gegensatz zu vielen Kritikern habe ich es nämlich gelesen. Mag ja sein, dass er sich da nicht gut auskennt und schlecht beraten wurde, aber wenn man von etwas keine Ahnung hat, einfach mal die Klappe halten. Das gilt besonders für Politiker. Davon abgesehen, halte ich es für abwegig, dass ausgerechnet Banker das Wohl Deutschlands am Herzen liegt.

  47. Schon bei der Frage Volksverhetzung bin ich skeptisch, wenn es aber zu Demokrat sein kommt, wird völlig an die Frage vorbeigegangen: „Demokrat sein“ ist nicht gleichbedeutend mit „politisch korrekt sein“, „meine Ansichten teilen“, oder ähnliches. Vielmehr bedeutet es, ein politisches System zu befürworten, dass demokratisch ist—in der typischen Benutzung inklusive Rede- und Ansichtsfreiheit. Wenn also hier irgendjemand sich als Demokrat disqualifiziert hat, dann Sie selbst… (Denn Sie wollen schliesslich, Seehofer in seinen demokratischen Freiheiten einschränken.)

    1. nein, ich will ihn nicht in seinen demokratischen Rechten einschränken. Aber ich will prüfen lassen, ob seine Rede einen Straftandbestand erfüllt. Das Strafgesetzbuch gilt auch für Menschen, die ihre demokratischen Rechte, z.B. das der freien Meinungsäußerung ausüben. Der §130 enthält eine ganze Reihe von Sachverhalten, die verboten sind und strafbewehrt sind, sogar mit Freiheitsstrafe.
      Mich interessiert, wie die Staatsanwaltschaft den konkreten Fall beurteilt.
      Nach meiner Auffassung hat Herr Seehofer bei der Ausübung seiner demokratischen Rechte, z.B. dem der freien Meinungsäußerung, eine Linie überschritten, die vom Strafgesetzbuch gezogen ist. Nach meiner Auffassung hat er sich strafbar gemacht.
      Darüber gehen die Meinungen auseinander.
      Deshalb habe ich Anzeige erstattet, um das überprüfen zu lassen.

      1. Dass ein gewisses Verhalten illegal wäre, macht es nicht automatisch unethisch oder (in diesem Falle) undemokratisch. Der Gesetztgeber ist nicht allwissend, unparteisch, oder notwendigerweise demokratisch—und eben die deutschen Gesetzte sind teilweise als direkt undemokratisch zu kritisieren. (Wenn diese auch aus historischer Sicht gut zu verstehen sind.) Ein wahrer Demokrat hätte gesagt „Ich stimme Seehofer nicht zu, und zwar weil X, Y, Z.“—zur Staatsanwalt zu laufen, dass ist eine Methode von ganz anderen Gruppen.

      2. Nun, ich nehme mal an, daß Sie meinen blog-Beitrag aufmerksm gelesen haben? Denn werden Sie eine ganze Reihe von Argumenten finden, weshalb ich Herrn Seehofer nicht zustimme.
        Was zu klären ist: ob Herr Seehofer bei der Ausübung seines demokratischen Rechts auf freie Meinungsäußerung die Grenze zum Strafrecht überschritten hat.
        Ich finde, er hat diese Grenze überschritten.
        Andere sehen das anders.
        Deshalb habe ich Anzeige erstattet, um das klären zu lassen.

  48. Auch Büttenreden haben Grenzen. Ich denke nicht, dass Sie das Gras wachsen hören oder Seehofer falsch verstanden haben. Monika Hohlmeier, Tochter des verstorbenen Bayerischen Ministerpräsidenten Strauß, 1998 bis 2005 Bayerische Staatsministerin für Unterricht und Kultus, 2009 ins Europäische Parlament gewählt, bekundete in einem Interview vor etwa 3 Wochen ihr Mitgefühl mit Guttenberg: Er sei durch „Stahlgewitter“ gegangen.
    „In Stahlgewittern“ heißt das Kriegstagebuch von Ernst Jünger, erschienen 1920, das mit gutem Recht als „präfaschistischer Nationalismus“ (Karl Heinz Bohrer, zit. In: Kindlers Neues Literaturlexikon) bezeichnet werden kann.
    „Stahlgewitter“ nennt sich übrigens auch eine 1995 gegründete deutsche Rechtsrock-Band, deren Sänger 2005 durch die Staatsanwaltschaft Osnabrück dem neonazistischen „Projekt Zillertaler Türkenjäger“ zugeordnet wurde (nützliche Übersicht: Wikipedia).
    In diesen Dunstkreis passt Seehofers Parole von der „Verteidigung bis zur letzten Patrone“ sehr genau! Nur: Der neue Faschismus kommt, wenn er kommt, dann nicht in Knobelbechern, sondern in Nadelstreifen. Und jetzt wissen wir, er sieht so aus, wie wir es dann doch nicht erwartet hätten – wie Seehofer. Auf mich wirkten die Äußerungen Seehofers sehr wohl überlegt und adressiert – an die Nation.
    Nein, Herr Kasparick, Sie hören das Gras nicht wachsen. Seehofer lässt mit seinen Worten vor unseren Augen ein Bild entstehen, in dem der Waffeneinsatz zur Verteidigung „unserer“ wirtschaftlichen Interessen möglich erscheint – nach innen wie nach außen. Es geht nicht um ein paar Flüchtlinge, denen unser reiches Land sicher helfen könnte. Sehhofer fährt fort, wo Horst Köhler 2010 aufgehört hat, und wir werden immer mehr an eine bestimmte Vorstellung gewöhnt:
    „Meine Einschätzung ist aber, dass insgesamt wir auf dem Wege sind, doch auch in der Breite der Gesellschaft zu verstehen, dass ein Land unserer Größe mit dieser Außenhandelsorientierung und damit auch Außenhandelsabhängigkeit auch wissen muss, dass im Zweifel, im Notfall auch militärischer Einsatz notwendig ist, um unsere Interessen zu wahren, zum Beispiel freie Handelswege, zum Beispiel ganze regionale Instabilitäten zu verhindern, die mit Sicherheit dann auch auf unsere Chancen zurückschlagen negativ durch Handel, Arbeitsplätze und Einkommen. Alles das soll diskutiert werden und ich glaube, wir sind auf einem nicht so schlechten Weg.“
    , …“ (Der Bundespräsident hatte das Interview am Rand seines Truppenbesuchs in Afghanistan gegeben, kurz vor seinem Rücktritt).
    Ich finde es aufrecht, konsequent und notwendig, eine Strafanzeige gegen Seehofer zu stellen. Aber Seehofer ist nur die Glühlampe, der Strom wird anderswo erzeugt.
    — Gerade habe ich noch den letzten Beitrag (von Querulant)zur Kenntnis genommen. Ja, Ihre Befürchtungen bestehen zu Recht, der Hass ist erschreckend.

    1. danke für diesen längeren Beitrag, ich sehe, daß wir sehr ähnlich denken. Mich beunruhigt sehr, daß das alles nicht nur ein deutsches Phänomen ist, sondern auch in anderen europäischen Ländern um sich greift, wie man aktuell grad wieder in Frankreich sehen kann. Und, was ich persönlich besonders gefährlich finde ist der Umstand, daß es offensichtlich eine große Bereitschaft gibt, sich an solche Sprache zu gewöhnen, wie sie u.a. Herr Seehofer benutzt.
      Wer das Tagebuch von Victor Klemperer aufmerksam liest wird eben dies finden: es fängt in der Sprache an. Heimlich, alltäglich, kaum bemerkt – und endet in der Handlung. Und diese Erosion der Sprache – und auch des Tuns – geht bis weit in die Kreise, die „Nadelstreifen-Anzüge“ tragen, das ist wahr.
      Wenn es zutreffend ist, was wir beobachten, daß da ein europäischer Prozess im Gang ist, der sich „gegen“ andere richtet (sichtbar z.B. an der europäischen Flüchtlingspolitik gegenüber Nordafrika, am Einsatz von FRONTEX und anderen „Abwehrmaßnahmen“, wenn man beobachtet, wie sehr die Konflikte um letzte noch vorhandene Ressourcen – Öl und Gas vor allem, aber auch Lithium und „seltene Erden“, die von der Computerindustrie benötigt werden – zunehmen; wenn man weiterhin beobachtet, daß nun mehr oder weniger offen davon gesprochen wird, Militär“einsätze“ seien zur Verteidigung wirtschaftlicher Interessen zulässig, dann bekommt man – in Verbindung mit unserer Debatte um Einwanderung etc. – ein schales Gefühl.
      Das geht alles verdammt in die falsche Richtung.
      Statt Kooperation zu stärken, wird Abgrenzung gestärkt. Statt Kreativität zu stärken – die wir dringend benötigen, um die fundamentalen Probleme unserer Gesellschaften zu bewältigen -, wird Schlichtheit und Oberflächlichkeit gestärkt. Das Stammtisch-Argument wird zur „Schlag-Zeile“ und erschlägt das eigentlich notwendige differenzierte Sprechen.
      Seehofer und andre Redner seiner Coleur leisten dem Vorschub. Das ist nicht gut.

  49. Volksverhetzung? Wieso müssen immer sofort Gutmenschen für das arme unterdrückte Migranten-Volk appelieren? Wieso wird hier schon wieder die Anti-Nazi-Keule geschwungen? Wann wachen Leute wie Sie endlich auf?

    Mit ihren historischen Erkenntnissen und in diesem Zusammenhang wirklich lustigen Vergleichen ala

    „Ein zentraler Grund, weshalb die Volksverführer an die Macht kamen war der Umstand, dass das Bürgertum geschwiegen hat, als das kommende Unrecht schon zu erkennen war.“

    bringen Sie mich allemal zum Schmunzeln. Nein eher zum Grübeln wie man so extrem die Augen verschließen kann vor dem tatsächlichen Unrecht.

    Ja sicher, Sie als politischer Rentner haben sicher viel erlebt, allerdings meistens auf Rednerbühnen oder auf Phoenix im TV. Applaus. Da kommt die Lebensweisheit sicher super zu Tage.

    Dieses ständig soziale Abwehren von Tatsachen geht einem unheimlich auf den Geist. Es ist so was von zu begrüssen, dass Menschen wie Sarrazin, wenn auch etwas rabiat, endlich einmal die Probleme ansprechen. Die Probleme (!). Das ist keine Hetze, es sind Fakten! Fakten wie sie viele menschen in normalen Wohngebieten, Bussen oder Bahnen jeden tag erleben. Warum wohl entstand eine Anti-Haltung gegen Migranten? Vor allem eben gegen arabische, muslimische? Zufall?? Träumen Sie weiter. Keiner hat was gegen Vietnamesen, oder Spanier in Deutschland. Woran das liegt? Sicher nicht an der lustigen Kleidung.

    Auf ihrer Rednerbühne kommen eventuell keine islamistischen Jugendlichen und wollen sie für 10 Euro zusammentreten und beschimpfen; hier in der Innenstadt, abends, allerdings schon.

    Ich würde gerne nochmal lesen ob sie jemanden wegen Volksverhetzung anzeigen nachdem Sie mit den Worten „Du dumme scheiss Kartoffel, wir ficken dich und ganz Deutschland, uns Knaken gehört bald ganz Europa!“ zusammengetreten wurden.

    Viel Spaß in der Traumwelt. Deutschland wird sich das nicht ewig gefallen lassen!

    1. hm. zunächst danke auch für diese Worte. Ich denke grad noch ein wenig nach über das, was ich in Ihrem Beitrag lese. Vielleicht sollten wir uns beide einfach mal treffen und miteinander sprechen. Das ist vielleicht besser als ein Dialog hier im blog. Vielleicht würde ein persönliches Gespräch zu einer Annäherung führen? Wie denken Sie darüber?

    2. Querulant: Wie bitte, keiner hat was gegen Vietnamesen? Schon Lichtenhagen vergessen, wo viele Vietnamesen unter tosendem Beifall fast abgefackelt wurden?

      Ansonsten stimme ich Julias durchaus differenziertem Beitrag zu.

      Was Sie sonst ansprechen, die Deutschenfeindlichkeit, so ist sie genauso zu verurteilen wie Ausländerfeindlichkeit. Nicht eins ist schlimmer als das andere, sondern beides sind Seiten einer Medaille. Wir sollten uns nicht gegeneinander ausspielen lassen.

      1. das sehe ich auch so. Deutschenfeindlichkeit ist ebenso zu verurteilen wie Ausländerfeindlichkeit. Und für beides gibt es Gründe, die sehr vielfältig sein können und oftmals sehr tief gehen. Manchmal habe ich den Eindruck, daß über die eigentlichen Gründe von radikalem Verhalten im Sinne von „Bekämpfung des Anderen“ zu wenig wirklich gründlich nachgedacht und gesprochen wird. Denn diese Gründe sind ja, wenn ich richtig sehe, in vielen Fällen nicht nur gesellschaftlicher, sondern auch indivueller Natur. Und umgekehrt: nicht nur individueller, sondern auch gesellschaftlicher Natur. Man weiß, daß „Projektion“ zum Phänomen von „-feindlichkeit“ dazugehört. Es ist ein sehr komplexer Zusammenhang. Weshalb die, wie ich finde, sehr vereinfachende und pauschalierende Redeweise, wie sie im Beitrag von Herrn Seehofer hörbar wird, nicht wirklich zu einem besseren Miteinander beiträgt. Eher das Gegenteil.

    3. Wenn Politiker auf selbige zeigen, ist das schon ein Witz in sich. Wer im Glashaus sitzt….. Immer schön auf die politische Gegenseite hacken: Als gäbe es nicht wichtigeres in unserem Lande, als das man sich als Politiker kümmern sollte. Mit der Moralkeule sollte ein Politiker schon allein aus Eigenschutz nicht durch virtuelle oder reale Landschaften ziehen.

      1. ich frage den Autor des Beitrags, wen er meint? Falls er meint, ich sei Politiker, dann irrt er. Ich bin das nicht mehr. Schon seit über einem Jahr. Weil ich mich nach drei Direktmandaten dazu entschlossen habe, nicht erneut zu kandideren. Ich bin ein einfacher Bürger mit einem Computer. Mehr nicht.

    4. Ich habe mehrfach zurückgeblättert und Ihren Beitrag gelesen. Eigentlich spricht daraus weniger Hass als große Enttäuschung darüber, dass für Täter mehr Verständnis aufgebracht wird als für die Opfer. Der Sohn eines Bekannten, Student vor dem Examen, wurde vor zwei Jahren ohne Vorwarnung von einer Gruppe ausländischer Jugendlicher überfallen; er verlor dabei ein Augenlicht. Dennoch hat er kein Hassgefühl auf Ausländer entwickelt, weil er verstehen konnte, dass er ein zufälliges Opfer von Menschen war, deren Eltern zwar als sog. Gastarbeiter in Deutschland gebraucht wurden, für die aber als deren Kinder keine Verwendung bestand. Aber dieses Verständnis trägt nicht alleine dazu bei, die Situation zu ändern. Dazu werden Menschen gebraucht, die tief empört und zornig sind und etwas verändern wollen! Ein Sarrazin erübrigt sich, wenn Entscheidungsträger hinhören und begreifen. Vielleicht nehmen Sie ja das Angebot von Ulrich Kaparick an, vielleicht kann er etwas bewirken, weil er die Gefahren einer nationalistischen Entwicklung in seinen Vorstufen kennt.

  50. Vielen Dank für diese Anzeige, ich schließe mich ihren Punkten gänzlich an. Vor allem, weil ich selbst ein (muslimisches) Migrantenkind bin, wobei ich seit der Geburt hier in Deutschland den deutschen Pass besitze und mich auch als Deutschen ansehe, unabhängig meines Glaubens oder Aussehens!

    Ich finde jedoch diese in letzter Zeit häufigen Pauschalisierungen und die permanente Volkverhetzung von diversen Medien, Politikern, Leuten etc langsam unerträglich und frage mich ernsthaft, was damit erreicht werden soll. Mit solchen Aussagen wie die von Herrn Seehofer oder Friedrich sehe ich zumindest keinen guten Diskussionansatz. Natürlich muss man das Thema kritisch betrachten, aber was man in letzter Zeit vor allem in den Medien sieht ist reine Propaganda. Statt auf andere Menschen zuzugehen werden lieber immer mehr Grenzen gesetzt, von daher freut es mich auch hier im Kommentarbereich und von ihnen eine andere Ansicht zu lesen. 🙂

    1. ich wünschte mir auch mehr Menschen in öffentlichen Positionen, die das Verbindende stärkten und nicht das Trennende. Ich hab es ja weiter unten schon geschrieben: wir müssen lernen, miteinander zu leben und uns gegenseitig zu unterstützen, sonst geht es nicht gut aus. Deshalb finde ich solche Reden wie die von Passau wenig hilfreich, das Zusammenleben der Kulturen und Religionen zu verbessern. Ich finde sie sogar schädlich, wenn nicht gar gefährlich, denn es scheint eine Bereitschaft in der Bevölkerung zu geben, solchem Reden zu folgen.

  51. Ich bin weder schwarz noch rot oder anderweitig politisch aktiv.
    Was mich aber tierisch aufregt, ist das heuchlerische Einprügeln auf die Gegenseite. Und ihre Aktion als SPDler (warum ist das hier eigentlich nirgends erwähnt?) ist nur eine weitere Kerbe in diesem Holz.
    Die Aktion selbst halte ich für mehr als zweifelhaft und wie sie damit umgehen noch viel mehr! Sie sind nicht viel besser als die Seehofers oder Guttenbergs dieser Welt…
    Deutsche Politik – schäm dich!

    1. Hallo Stefan, danke für das offene Wort. Vielleicht etwas zu meiner Person: ich komme aus der kirchlichen Opposition der früheren DDR, habe sehr früh sowohl bei der Gründung als auch beim Aufbau der SDP, später SPD in Ostdeutschland mitgearbeitet und bin seither Mitglied in der SPD, das ist richtig und ja auch öffentlich bekannt. Im Moment allerdings bin ich ganz einfaches Mitglied. Denn ich hatte mich Ende 2009 nach drei Direktmandaten und etlicher Zeit in zwei Bundesministerien dafür entschieden, nicht ein drittes Mal zu kandideren, sondern eine Aus-Zeit zu nehmen. Ein Sabbatical. In dieser Zeit habe ich ausführlich Zeit und Gelegenheit zum ruhigen und konzentrierten Arbeiten. Mich interessiert Parteipolitik nicht wirklich. Mich haben aber immer schon gesellschaftliche Probleme interessiert und vor allem die Frage, wie sie denn zu lösen sind. Deshalb habe ich in meiner politischen Laufbahn immer Netzwerke auch weit hinein in andere Parteien gehabt und auch gepflegt. Das ist jetzt nicht anders. Im angesprochenen Fall geht es nach meiner Wahrnehmung um ein Problem, das die ganze Gesellschaft betrifft, nicht nur die Parteien. Weshalb sich auch nicht nur die Parteien dazu äußern sollten, sondern vor allem auch die Gesellschaft. Nach unserem Grundgesetz sind die Parteien lediglich an der Meinungsbildung „beteiligt“. Ich finde das auch richtig. Viel zu oft hat man den Eindruck, als bestünde unsere Gesellschaft nur aus Parteien. Mir liegt daran, daß in einer so wichtigen Frage auch Stimmen aus der Zivilgesellschaft zu hören sind und auch wahrgenommen werden. Dazu gehören neben Privatmeinungen wie meiner auch Stimmen aus Kunst, Literatur und Medien. Sie schreiben von sich, sie seien nirgendwo politisch aktiv. Vielleicht ändert sich das ja noch? Ich glaube, unsere Gesellschaft braucht Menschen, die nicht alles den Parteien überlassen, sondern sich „in ihre eigenen Angelegenheiten einmischen“, wie mein Freund Jürgen Fuchs immer gern zitiert hat. In diesem Sinne verstehe ich auch mein Handeln.

      1. Würden Sie denn auch Herr Steinmeier anzeigen, wenn er diese oder ähnliche Worte gewählt hätte, in denen Sie Volksverhetzung erkennen?

        Vorwegnahme: „Er würde das nicht sagen“

        Danke für Ihre Antwort!

    1. Klar, zeigen wir Straftäter nicht mehr an, dann hat die Polizei nichts mehr zu tun. Macht ja nichts, sie ist eh massiv unterbesetzt.

      Zu denunzieren gibt es sowieso nichts mehr, wenn jemand seine Straftaten vor tausenden von Zuschauern begeht.

      (Au weia.)

    2. ich habe nicht verstanden, wie ich diesen Beitrag lesen kann. Meinten Sie, ich sei ein Denunziant? Ah ja. Interessant. Soweit ich mitgekriegt habe, war die Veranstaltung in Passau öffentlich.

  52. Die müssen ja sehr unter Druck stehen, wenn ihnen der Lügenbaron abhanden gekommen ist.Um ihre Pfründe im konservatien Lager zubuhlen. Das spricht für eine inhaltliche Leere der CSU insgesamt. Gut dass das so nicht untergeht.Unsere lieben Medien, haben das bisher voll verpeilt. Irgendwie auch kein Wunder. Insofern, vielen Dank Ulrich, dass du hier die nötigen Schritte getan hast.

    Möge die fortlaufende Diskussion, auf brauchbare Füsse stehen.Im Moment scheint mir in Deutschland das mal dringend nötig!!!!

  53. Danke für diesen Schritt. Es ermutigt mich, auch selbst hier und da mal eine Strafanzeige zu stellen, wenn Politiker und Boulevard-Medien mal wieder gegen die ach so faulen Hartzer hetzen. Es ist längst nötig, daß § 130 StGB mal benutzt wird und nicht nur auf dem Papier steht.

    Gruß, Frosch

  54. Ich schätze, da wurde etwas falsch verstanden.
    Seehofer hat gesagt, dass die Ausländer sich an uns anpassen sollten, und sich in die Gesellschaft einordnen sollten, und nicht, wenn sie nach Deutschland kommen.
    Und nicht, dass sie gar nicht kommen sollten.

  55. @Markus: Es geht nicht um die Sache, dass man der Einwanderung in die Sozialsysteme entgegentreten sollte, dass Einwanderer ihren Lebensunterhalt selber bestreiten sollen etc., dagegen wird wohl niemand etwas sagen. Sondern es geht um diese aggressive, aufputschende
    Rhetorik, die bei einem Politiker in dieser Position nun mal nicht auf die allzu leichte Schulter genommen werden sollte, Metapher hin oder her. Was hat man sich aufgeregt, als Erdogan meinte, türkische Kinder sollten zuerst die Muttersprache lernen, und betitelte das als „Aufwiegeln“, obwohl er keinesfalls aggressiv gegen die Deutschen gesprochen hatte. Und jetzt? Funkstille in den M edien, auch in den „linken“.
    Jemand meinte, die Grenzen zur Volksverhetzung seien hoch.

    Es verlor schon mal jemand aufgrund eines Gebets, das als Mordaufruf ausgelegt wurde, seinen Job.

  56. Das was er da sagte hat mit Volksverhetzung doch gar nichts zu tun. Zum einen nennt er überhaupt kein Volk, zum anderen kämpft er in der Berliner Koalition, also in Berlin gegen seine berliner politischen Gegner bis zur letzten Patrone, nicht gegen Zuwanderer. Also bitte. Wer falsch verstehen will, kann das tun. Mehr als unglücklich formuliert mit „Patrone“ ist das nicht. Und ganz unrecht hat er da auch nicht.
    Gerade in Bezug auf Ideen, wie das Grundeinkommen, müssen wir uns ganz konkret Gedanken um Zuwanderung und ihre strikte Regulierung machen.

  57. Ich hatte die Aschermittwoch-Rede von Seehofer gestern so nebenbei (Phönix) mitgehört; ich fand sie insgesamt eher schlapp und ich muß zugeben, daß ich die Passage mit der „letzten Patrone“ nicht als Aufreger empfunden hatte.
    Es hat wohl damit zu tun, daß die eigene Bewertung bei solchen Politdarstellern und Oppermannisten fast automatisch auf standby geht.
    Beim Lesen ihrer Anzeige-Begründung habe ich betreten festgestellt, daß dieser passive Zynismus natürlich die absolut falsche Reaktion ist.
    Danke dafür!

  58. Du hast ein großes Herz , aber auch zwei Eier …..
    das sollte “ bis zur letzten instanz reichen………
    ausser jeder rechtlichen frage ist es eine frage der nachhaltigen folgen so einer ansprache ?????

    Viel Glück

  59. Mich freut der Schritt zur Anzeige, für den man allerdings noch keinen besonderen Mut benötigt. Das gilt zumindest solange, wie die Herrschenden noch nicht zur Verfolgungung der Andersdenkenden blasen.

    Ich möchte allerdings auch auf die Schwierigkeiten bei dieser Anzeige hinweisen. Wie uns allen aus dem Fall „Stolpe“ noch erinnerlich sein sollte, muss bei zweideutiger Ausdrucksweise auch die harmlosere Variante als die Gewollte angenommen werden. Herr Seehofer wird also einfach nur sagen, dass er es nicht wörtlich gemeint habe mit der letzten Patrone und schwupps ist er aus der Nummer raus.

    Da der Tatort Passau ist und eine Anzeige also immer dort vor Gericht kommen muss, gibt es das Problem der Amigos in Bayernland. Natürlich gibt es die auch in Köln und anderswo, aber es geht um das Heimspiel von Horst.

    Für eine erfolgreiche Anzeig sollte man schon noch etwas nachlegen können und sich nicht nur auf diese eine Rede konzentrieren.

  60. Ich stimmen Ihnen durchaus zu, dass die Formulierung sehr ungünstig gewählt wurde. Man sollte aufgrund der finsteren deutschen Vergangenheit davon ausgehen, dass ein amtierender Ministerpräsident auch bei einem Anlass wie dem politischen Aschermittwoch, mehr Sensibilität aufbringt. Er ist übers Ziel hinausgeschossen, keine Frage.

    ABER: Auch Sie schießen, wie ich finde, mit Ihrer Anzeige bzw. Interpretation der Rede über das Ziel hinaus. Ich bin kein Jurist, aber Seehofer Volksverhetzung zu unterstellen und ihn damit in eine Schublade mit NPD-Rattenfängern zu stellen…

    Er hat nicht dazu aufgerufen sich Waffen zu schnappen und gegen Einwanderer zu kämpfen, er hat lediglich angekündigt sich in der Bundespolitik für die CSU-Einwandersungspolitik stark zu machen. Man mag davon halten was man will, aber das ist rein demokratisches Vorgehen. Bis auf die unpassende Metapher (und jeder weiß eigentlich, dass es wirklich nur eine Metapher war) „bis zur letzten Patrone“, kann man dagegen – zumindest rechtlich – nichts einwenden.

    Weiter spricht er davon, Einwanderer, die ihren Lebensunterhalt nicht selbst bestreiten können, nicht in deutsche Sozialsystem einwandern zu lassen. In Anbetracht dessen, dass unser Sozialsystem ohnehin schon oft genug „leck schlägt“, kann dies ja auch kaum ein vernünftiges Ziel sein, oder welcher Meinung sind sie? Wenn das schon den Tatbestand der Volksverhetzung erfüllen würde, frage ich mich, ob Länder wie die USA mit ihrer Zuwanderungspolitik nicht auch illegal handeln.

    Und wenn wir von Bedrohungen reden, muss man auch klar sagen, dass im vergangen Jahr in Bayern linksextreme Gewalttaten deutlich zugenommen haben, während rechtsextreme Gewalt weitgehend konstant blieb. Und zwar auf einem viel niedrigeren Level. Zumal sich die linken Gewalttäter, sehr gerne gegen die Exekutive unserer Demokratie, die Polizei, wenden.

    Von dem her, nicht mit zweierlei Maß messen und die Gefahr nur in einer Richtung suchen. Man tut unserer Demokratie keinen Gefallen, wenn man stark konservativ eingestellte Politiker bereits als rechtsradikal abstempelt – denn das ist Wasser auf die Mühlen der Linksradikalen.

    Deswegen: Kritik an den Formulierungen ist gerechtfertigt, die Anzeige wegen Volksverhetzung ist allerdings ein rein populistischer Akt.

    1. ich bin ja sozusagen „Rentner“, lebe in einem Sabbathjahr, ich brauche nach drei Direktmandaten keine Wählerstimmen, insofern ist das mit dem „Populismus“ vielleicht nicht zutreffend. Was den §130 StGB angeht. Genau das will ich ja überprüfen lassen. Das ist ja der Sinn der Anzeige.

      1. Ein Sabbatjahr, welches Herr Kasparick im Gegensatz zu anderen Mitgliedern des selben, deutschen Volkes, die auf dem nicht zuletzt durch die Massenimmigration der letzten Jahre sehr schwierigen Arbeitsmarkt keine Chance haben und daher mit Hartz-4 ein Leben am Rande des Existenzminimums fristen müssten, sehr fürstlich ausgestalten kann.
        Abgesehen davon weiß ich nicht, wie man z.B. die auf den 1. Mai 2011 terminierte und durch die SPD maßgebliche mitinitiierte Öffnung des deutschen Arbeitsmarktes für Immigranten aus den östlichen EU-Ländern (Polen, Rumänien, Bulgarien etc.) angesichts fast sieben Millionen deutschen Hartz-4-Empfängern in Einklang mit dem Grundverständnis einer repräsentativen Demokratie, dass der Volksrepräsentant (nur) seinem Volk zu dienen und (nur) für Interessen seines eigenen, ihm Legitimation verleihenden Volks zu streiten habe, bringen kann.
        Gleiches gilt für den Wegfall der Arbeitsmarktprüfung für ausländische und in Deutschland studiert habende Arbeitssuchende.
        Viele Universitäten platzen aus allen Nähten, dennoch wird unzähligen Studenten aus dem Ausland Jahr für Jahr ein Studienplatz gegeben.
        Dennoch werden unzählige ausländische Studenten bei der Studienplatzvergabe gegenüber deutschen Studieninteressenten mit besserer Qualifikation bevorzugt behandelt. (z.B. ein deutscher Abiturient mit einem 1,7 Abitur findet keinen Medizinstudienplatz an einer deutschen Universität. Für ausländische Studienbewerber gelten diese strengen Regeln nicht. Ich habe einige ausländische Medizinstudenten kennengelernt, die einen wesentlich schlechteren Reifenzeugnisschnitt als 1,7 haben und dennoch nicht den Umweg über Wartesemester gehen mussten.)
        PS: Sabbatjahr wird übrigens nicht „Sabbathjahr“ geschrieben.

      2. Ich teile die Meinung Herrn Seehofers. Das bedeutet jedoch auch, dass ich die -der bayerischen Tradition des politischen Aschermittwochs geschuldeten – Metapher („bis zur letzten Kugel“) Herrn Seehofers aus Metapher erkenne. Als eine Metapher für intensive Bemühungen zur Verhinderung einer Zuwanderung in das deutsche Sozialsystem.
        Eine Ansicht, die Herr Seehofer übrigens nicht nur mit mir, sondern u.a. auch mit dem Herausgeber der „ZEIT“, Herr di Lorenzo, teilt.
        Die Unterstellung, dass Herr Seehofer tatsächlich eine Zuwanderung in das deutsche Sozialsystem in nicht metaphorischer Weise „bis zur letzten Kugel“ bekämpfen möchte, lässt darauf schließen, dass derjenige, der eine solche Unterstellung äußert, nicht aus altruistischen, „aufrechten“ Gründen handelt.
        Dieser Schluss wird nicht zuletzt dadurch untermauert, dass auf dem politischen, aber m.E. auch gesellschaftlichen Abstellgleis befindende Personen wie z.B. Herr Tauss versuchen, auf diesen Zug aufzuspringen und dadurch auf sich aufmerksam zu machen / bzw. ihrer eigenen Karriere ein wenig Schwung zu verleihen.

      3. Richtigstellung: Chefredakteur der „ZEIT“ und Mitherausgeber des „Tagesspiegel“. Mein Fehler.

  61. Ich persönlich bin ja mal gespannt, ob es zu einer Volksabstimmung kommen wird und wie diese ausfällt.
    Auf jeden Fall ein mutiger Schritt den Herrn Ministerpräsidenten anzuzeigen! Viel Erfolg (auch wenn es nicht sehr erfolgversprechend zu sein scheint)

  62. danke, das war nötig. Ob’s hilft, keine Ahnung. Aber es ist ganz beruhigend, wenn man sieht, es gibt zum Glück auch anders Denkende…….

  63. Glückwunsch zu diesem Schritt! Ich fand betreffende Passage besonders, die ganze Rede aber so oder so einfach unerträglich.

  64. In den letzten Jahren haben sich aus meiner Sicht die Fälle der Volksverhetzung gehäuft, ohne das jemand etwas nennenswertes unternommen hätte.

    Ziel der Verhetzung ist in erster Linie die Bürger unseres Landes in viele kleine Einheiten zu spalten (Hartz IV, Niedriglöhner, Ausländer und Deutsche, usw.). Dabei muss es natürlich immer „Schuldige“ geben, so funktioniert die Spaltung. Je mehr so ein Volk gespalten ist, desto weniger funktioniert Demokratie.

    Irgendwann sind wir dann so sehr gespalten, während die Wirtschaft und unser ach so tolles Finanzsystem erneut kolabieren, dass es für einige Politiker ein Leichtes seien wird zu argumentieren, dass uns die Demokratie hier nicht mehr weiterhilft und wir sie deshalb abschaffen …

    Danke Herr Kasparick, dass sie einen Anfang gemacht haben.

    Ja, wir sollten achtsam werden. Sehr achtsam.

    Wir lernen gerade erst wieder neu unsere Stimme zu erheben und dem Wahnsinn dieser Welt zu widersprechen. Und das, dank Internet, weltweit. Denn Avaaz (zu Deutsch „Stimme“) erfreut sich großen Zulaufs. http://www.avaaz.org/de/

  65. Vielen Dank für deinen Artikel. Eine Anmerkung hätte ich noch, für die Internetseiten, die das politische Talent Guttenbergs mit Hitlers gleichsetzen, wie du geschrieben hast, kann TG nichts. Trotzdem wirft es natürlich ein bezeichnendes Licht. Oder kannst du genau angeben, wo das zu lesen war?

    Ansonsten finde ich es bezeichnend, dass in den Medien (die ich gelesen habe) Seehofers Phrase komplett ignoriert wird (Ausnahme: Zeit, aber auch da nicht wirklich deutlich). Die Süddeutsche hat immerhin vier Artikel auf ihrer Homepage – in keinem taucht der Satz auf, obwohl viele andere, weit weniger interessante Zitate fallen.
    Man sollte dringend bei diesen Medien nachfragen, warum keine Berichterstattung stattfindet.

    1. ich fand diverse offensichtlich nazistische links auf den facebook-Seiten „Wir wollen Guttenberg zurück“ und der anderen Unterstützerseite. Da haben offenbar Nazis die sehr große Öffentlichkeit dieser Seiten genutzt, um für ihr Gedankengut zu werben. Es ist richtig, dafür kann Herr zu Guttenberg nichts. Er hat aber auch nichts dagegen unternommen. Was die Berichterstattung im print anbetrifft, da bin ich wenig auskunftsfähig. Ich vermute, daß das Video mit dem Redeausschnitt aus Passau noch eine Wirkung entfalten wird. Das war ja in der Vergangenheit auch schon so. Das fing in den Netzwerken an und kam dann ein oder zwei Tage später auch im print. Man kann sich natürlich auch direkt an die Redaktionen wenden. Im Moment übersteigt das allerdings meine Leistungsfähigkeit, weil ich hier mit dem blog und den Netzwerk-Seiten vollauf beschäftigt bin. Aber vielleicht will da ja ein anderer tun.

  66. Ich vertrete hinsichtlich der Stafanzeige gegen Horst Seehofer ihre Auffasuung, dass es sich dabei um Volksverhetzung gehandelt hat.
    „Er hat sich „gegen Zuwanderung aus fremden Kulturkreisen ausgesprochen .. und sogar zur Gewalt aufgerufen, …wenn er „bis zur letzten Patrone dafür kämpfen (will), daß Zuwanderer „nicht in deutsche Sozialsysteme einwandern“.
    Doch leider werden Sie vom Staatsanwalt den üblichen Spruch nach 6 Moanate mitgeteilt bekommen, wenn er überhaupt ihre Anzeige annimmt.
    „Es besteht kein öffentliches Interesse an einer Strafverfolgung“
    Sie könnten dann mit einer Petition an den Bundestag kontern, doch dann sind Sie in der „Klaue der Linken, und die teilen Ihnen dann mit? ….;-))
    Ich begrüße ihren Schritt und habe sie auf Facebook eingestellt, mit der Bitte, ihren Blog zu unterstützen.
    Harry Gambler
    „Die aktuelle Antimobbingrundschau“

    1. danke für die Unterstützung. Ich habe mich auch einen Moment lang gefragt, ob eine Anzeige „Erfolg“ haben könnte. Dann habe ich aber gemerkt, daß dieser Gedanke soetwas wie eine „Schere im Kopf“ ist, die mich nur hindern will, zu handeln. Ob es ein „Erfolg“ wird, weiß ich nicht, das wird die Zeit zeigen. Es ist vielleicht ja schon viel erreicht, wenn in der Diskussion deutlich wird, daß es auch viele Menschen in diesem Lande gibt, die nicht mehr bereit sind, solche Reden einfach abzutun. Das wäre schon sehr viel.

  67. Vielen Dank für diesen Beitrag. In der Tat schleicht sich zunehmend ein Sprachgebrauch in der Öffentlichkeit ein, der an faschistische Zeiten erinnert. Und da ich der Meinung bin, dass nichts aus dem Mund herauskommt, was nicht als Gedanke im Kopf war, darf man das nicht unterschätzen. Ob da eine Strafanzeige irgendwas bewirkt, wage ich zu bezweifeln, aber es ist schon richtig, mit dem Finger draufzuzeigen. Seehofer, Friedrich, Guttenberg – schon merkwürdig was uns da politisch serviert wird.

    1. das ist der für mich eigentlich entscheidende Punkt. Es beginnt im Denken. Wird sichtbar in der Sprache. Und zeigt sich dann im Handeln. Darauf will ich hinweisen und ich freue mich, daß viele Leute das verstehen.

  68. Sie kennen sicher „Das Manifest der Vielen“ mit dem Untertitel
    Deutschland erfindet sich neu, erschienen im Blumenbar Verlag?
    Da schreibt der glänzende Feridun Zaimoglu: „Es tobt in Deutschland ein Kulturkampf, ein Krieg der Provokateure, die Metzgern mit stumpfen Ausbeinmesern gleichen; sie schneiden und stechen, sie reißen und zerren. Es ist an der Zeit, zu einer Ideologiekritik anzusetzen: die Ideologie der Schwarzen bezieht sich auf den kleinen Mann auf der Straße und ist doch nur das Recht der Machthaber. Unanständig ist es, die alten Einwanderer in den Hinterhofgebetsräumen als Anhänger eines fremden Gaubens zu beleidigen, ohne je einen Moscheeraum von innen gesehen zu haben. Unanständig ist es, nur Haufen und Horden zu sehen, wo es doch Menschen sind, die diese Land als ihr eigenens Land betrachten.“
    Und die Deutsch können wie all die Autoren des angegebenen Buches. Wohlgemerkt. „Einwanderung in die Sozialsysteme“- mit dieser Begrifflichkeit fängt die Hetze schon an.. Sehr gut, dass Sie den Finger drauf haben.

    1. nein, das „Manifest der Vielen“ kenne ich nicht. Ich bin ja evangelischer Theologe von meiner Berufsausbildung her. Und ich habe vergleichende Religionswissenschaft studiert. Mein Punkt ist folgender: wir müssen lernen, daß die Religionen Geschwister sind. Solange wir uns als „Feinde“ verstehen, entsteht Unheil. Ich sehe in der Muslima, im Muslim, ich sehe im Buddhisten und Juden, ich sehe auch in Anhängern von Naturreligionen Geschwister. Auch im Atheisten übrigens. Wenn wir nicht lernen, wie Geschwister mit dieser und auf dieser Erde zu leben, wird es kein gutes Ende nehmen. Deshalb versuche ich, wenn es an der Zeit ist, das Wort zu nehmen, um für Toleranz zu werben. Mehr als die Worte habe ich ja nicht. Aber die habe ich.

  69. Pingback: Compyblog
    1. das habe ich auch überlegt, ob man seine Rede einfach mit „Aschermittwoch“ abtun könne. Da wird halt viel geredet. In diesem Fall jedoch scheint es anders zu sein. Denn Seehofer hat ja angekündigt, die beabsichtigte Änderung der bayrischen Verfassung durch eine Volksabstimmung begleiten zu lassen. Er will ein Plebiszit in dieser schwierigen, sehr komplexen und von vielen Ressentiments und Vorurteilen geprägten Frage. Das ist – und da stimme ich den entsprechenden Zeitungskommentaren von heute zu – gefährlich nahe an den Unterschriftenaktionen von Roland Koch, der – auch in Wahlkampfzeiten – Entsprechendes gemacht hat. Eine Reaktion in der Bevölkerung war ja damals, daß da Leute kamen und fragten, wo man denn hier „gegen Ausländer unterschreiben“ könne….

  70. Herr Seehofer schürt vor allem eines: Angst. Angst vor Fremden, vor dem berühmten „schwarzen Mann“.

    All diesen Menschen, die sich über Integrationsunwillige beschweren, schlage ich vor, einen Blick auf Deutsche im Ausland zu richten. Damit meine ich nicht die vom Privatfernsehen begleiteten „Auswanderer“, sondern Menschen, die beruflich oder aus Fernweh in andere Länder gezogen sind.

    Was typisch ist, sei es bei den Ingenieuren in Saudi-Arabien oder den EU-Beamten/Lobbyisten in Brüssel, sind die deutschen Ghettos. Ja sogar in Goa, dem Paradies der Hippie-Auswanderer, bleibt der Deutsche gern unter sich. Deutsche Bäcker, deutsche Metzger, deutsche Rechtsanwälte, deutschsprachige Zeitungen (besonders groß z.B. in New York) .. derer Beispiele sind vielfältig.

    Ich könnte mich jetzt noch darüber auslassen, das eine „Kultur“ – so es sie denn gibt – vielfältig und im stetigen Wandel ist, aber das spare ich mir.

    Stattdessen sage ich, dass ich als deutsche Staatsbürgerin mit eingewandertem Elternteil ebenfalls Angst habe – Angst vor Menschen, die einem Herrn Seehofer, einem Herrn Sarrazin applaudieren, und den Folgen, die das haben kann. Wenn es in der Zeitung eine Anzeige mit schwarzem Rand und von der gutmenschlichen Betroffenheits-Truppe aller Parteien ein paar Blümchen und eine Kerzen-Schweigeminute gibt, ist es zumindest für mich schon zu spät. Dieser Angst vor Fremden, dieser Feindlichkeit vor Fremden muss jeden Tag aktiv begegnet werden, die wollen nicht „nur spielen“.

    1. ja, ich habe Ähnliches auch beobachtet, wenn ich in anderen Ländern war. Die „german community“ ist gern unter sich. Mir machen auch die vielen Menschen Sorge, die z.B. in die Lesungen von Herrn Sarrazin gehen oder einem Betrüger applaudieren. Da gibt es viel „Resonanz“. Deshalb ist ja selbst eine „Aschermittwochs-Rede“ – die ja durchaus auch gern mal das scharfe Wort pflegt – so brisant. Mir scheint, es gibt zuviel Unterstützung für solches Denken. Weshalb Widerspruch angezeigt ist.

      1. Ich bin zwar nur in Europa herumgekommen, aber ich denke, das ist ein rein persönlicher Eindruck, der diametral zu meinem steht. Ich war stets alleine unterwegs und ob Norwegen, Polen, England, in der Regel lernte ich dort Deutsche kennen, die nicht als solche zu erkennen waren, Deutsche, die sich anderen einzelnen Ausländern dort anschlossen oder anderen innerhalb des Landes in diese Städte zugezogenen.
        Hier vom Deutschen Wesen zu sprechen oder es zumindest anzudeuten, halte ich für falsch. Sicher fallen Deutsche im Ausland immer wieder auf, Engländer, amerikaner, Japaner, Chinesen und Australier aber auch, sofern sie in Gruppen unterwegs sind. Alleine fallen sie aber selten auf, s.d. man sie nicht wahr nimmt und daher keine Aussage darüber trifft.
        Bin ich im Ausland (meist alleine), meide ich Deutsche oder zumindest die Sprache, s.d. ich tw. auf ähnlich veranlagte Deutsche treffe.

        Ich finde es durchaus gut, dass die Anzeige gestellt wurde, ich fände es aber auch in Ordnung, wenn die Anzeioge abgelehnt wird, Herr Seehofer aber daraus lernt. Das wäre mein Wunsch :o)

  71. Wollte nur andeuten, dass „Rechtsextremismus aus der Mitte…“ keinen Sinn ergibt. Man soll das Kind ja beim Namen nennen, darum sag doch bitte Fremdenfeindlichkeit oder Faschismus. Gute Sache, deine Anzeige.

    1. ich meine mit dem Wort vom „Rechtsextremismus aus der Mitte“, was Wilhelm Heitmeyer in seinen großen Rechtsextremismusstudien aufgezeigt hat: rechtsextreme Einstellung sind nicht nur „am Rand“ der Gesellschaft, also beispielsweise in bestimmten Jugendgruppen zu beobachten, sondern auch in anderen Bevölkerungsteilen, die man eher zur „Mitte der Gesellschaft“ rechnet. Weshalb Heitmeyer immer wie ich finde, zu Recht, darauf hinweist, daß man dieses Problem nicht nur auf Jugendliche abwälzen darf. Es liegt tiefer und betrifft relativ große Teile der ganzen Bevölkerung.

      1. Exakt! Die „Jugendlichen“ haben diese Gedanken ja nicht erfunden, sondern von „den Alten“ vorgekaut bekommen.

      2. das fürchte ich auch. Es gibt eine interessante Untersuchung über den Feuersturm von Hamburg. Damit ist der große Luftangriff auf Hamburg gemeint. Man hat untersucht, wie die Familien mit diesem Trauma umgegangen sind. In dem Buch „Wir Kinder der Kriegskinder“ wird davon berichtet. Für mich war interessant zu lesen, was die Forscher herausgefunden haben: daß es in manchen Familien soetwas wie ein verborgenes Band zwischen den Generationen gibt, was politische Einstellungen betrifft. Da gibt es Verbindungen zwischen Enkeln und Großeltern. Man hat an einer Feldstudie über rechtsextremistische Einstellungen bei jungen Mädchen herausgefunden, daß es solche Verbindungen zur Großelterngeneration gibt. Interessanter Weise ist dabei die Generation der Eltern gleichsam „ausgelassen“, das Band läuft verborgen zwischen Enkeln und Großeltern. Und das Schweigen der Großeltern und Eltern hat zu einer „Tabuisierung“ des Erlebten geführt oder zumindest dazu beigetragen. Deshalb muss man sehen, daß Schweigen auch gefährlich sein kann. Man kann schuldig werden, wenn man schweigt. Auch das ist zu bedenken.

  72. Interessanter Blogbeitrag, mutige Tat – und besonders interessant sind die Kommentare, denn auch dort zeigt sich, dass zumindest der eine oder andere nicht verstanden hat, was hier faul ist.
    Wer auf Kritik an Seehofers Rede mit dem Beharren auf freier Meinungsäußerung reagiert, hat nicht verstanden, dass diese Freiheit beiden Seiten zusteht – und dass wir Bürger ein Recht darauf haben, Unmut an unserer Regierung zu äußern, gerade, wenn diese in Richtungen abdriftet, bei der dem einen oder anderen (zum Glück!) mulmig wird.
    Ich bin wesentlich jünger als Sie, Herr Kasparick, aber die Parallelen, die sie wahrnehmen, sehe auch ich. Und finde, dass man eben nicht brav nicken soll, bis das Kind in den Brunnen fällt, um dann „das konnte doch aber keiner ahnen!“ auszurufen, sondern dass es wichtig und unumgänglich ist, Kritik zu üben, wo sie angebracht ist.

    1. Ich empfinde das gar nicht als „mutig“. Vielleicht klingt das seltsam. Ich bin ja in der Zweiten deutschen Diktatur aufgewachsen. Da mussten wir oft wirklich mutig sein. Und ich frage mich manchmal aus dem Abstand, ob wir mutig und klar genug waren. Das müssen andere beurteilen. In diesem Falle konnte ich gar nicht anders, als diesen Schritt zu gehen. Wir werden nun in den folgenden Tagen sehen, ob dadurch vielleicht eine Diskussion angeregt wird, was schon viel wäre und ob die Anzeige zum Erfolg führt. All das werden die nächsten Tage und Wochen zeigen. Mir kommt es darauf an, auf die Worte zu achten. Denn aus den Worten folgen die Taten. Das haben wir schon oft erlebt und deshalb ist Achtsamkeit wichtig, glaube ich. Mich freut, daß es viele Reaktionen gibt, die in eine ähnliche Richtung weisen.

  73. Diese Anzeige ist ein wichtiger und korrekter Schritt. Horst Seehofer hat Grenzen überschritten und keineswegs nur jene des guten Geschmacks. Das Bürgertum darf nicht länger schweigen, Gefahr ist im Verzuge.

  74. Vielen Dank!!
    Auch ich war über die Entwicklung der CSU der letzten Tage sehr wütend.
    Von Guttenberg über Friedrich bis zum traurigen Höhepunkt von Seehofer. Obwohl ich noch nie irgendwelche Sympathie für diese Partei empfunden habe, habe ich sie doch als politischen Bestandteil dieses Landes akzeptiert.
    Aber bei dieser Häufung von fremdenfeindlichen Äußerungen frage ich mich wirklich, worin sich z.B. Seehofer noch von Hasspredigern anderer Religionen unterscheidet.
    Ich unterstütze Ihr Vorhaben vollkommen! Wobei ich aber befürchte, dass sich Seehofer, mit Unterstützung unserer Bundeskanzlerin und anderen politischen Kreisen, irgendwie wieder raus windet und jegliche Ermittlung und Ahndung im Sande verläuft.

    1. Ich glaube, daß es sich nicht nur um eine Entwicklung innerhalb der CSU handelt, denn die vielen tausend Besucher bei den Lesungen von Herrn Sarrazin und andere Phänomene zeigen ja eben auch, daß er „Resonanz“ in großen Teilen der Bevölkerung insgesamt findet. Vielleicht ist deshalb eine Rede wie die von Herrn Seehofer soetwas wie die „Spitze des Eisberges“, wie unsere Sprache sagt. Das Problem scheint größer zu sein und nicht nur in der CSU vorhanden.

    1. Ist das jetzt ein Schimpfwort oder ein Lob? Penetranz kann ich bei mir in diesem Falle nicht beobachten. Es ist die erste Anzeige in meinem Leben, die ich erstattet habe.

  75. Lieber Ulrich Kasparick,
    ich danke Ihnen sehr für diese Strafanzeige. Ich hoffe, dass sie zum Erfolg führt und die Politiker sich gut überlegen, was sie sagen und wie sie es sagen, so geht es nicht. Diese hinterfotzige Hetze ist unerträglich, unerträglich für die Menschen, die hier leben und aus anderen Kulturkreisen kommen.
    Nochmals herzlichen Dank.
    Elisabeth Mariam Müller

    1. Liebe Elisabeth, danke für Ihre Worte. Ich weiß nicht, ob die Anzeige zu einem „Erfolg“ wird, das werden wir sehen. Aber vielleicht ist ja auch ein Signal, daß es Menschen gibt in dieser schönen Republik, die genau auf die Worte achten und nicht einfach alles durchgehen lassen, was so in der Öffentlichkeit geredet wird. Die Diskussion um den Vorgang jedenfalls scheint mir wichtig. Und die Unterstützung freut mich. Wir müssen lernen, in dieser Einen Welt im Miteinander der Kulturen zu leben. Diese Welt hat dermaßen große Probleme, daß uns ein Gegeneinander der Kulturen nicht hilft, sondern schadet. Auch deshalb ist die Anzeige entstanden.

  76. Während ich die Formulierung „bis zur letzten Patrone“ als völlig daneben empfinde, stellt sich mir jedoch die Frage, was mit einer „Zuwanderung in deutsche Sozialsysteme“ gemeint ist.

    Wenn damit gemeint ist, dass wir Probleme bekommen werden, immer mehr Ausländer in unsere Kultur zu integrieren, insbesondere, wenn diese sich nicht integrieren wollen, dann stimme ich dem zu. Deutschland macht eine deutsche Kultur aus, so wie Frankreich eine französische, so wie die Türkei eine türkische Kultur hat und Saudi Arabien auch eine eigene Kultur. Das ist alles in Ordnung und gut so, aber wenn ich in ein Land einwandere, muss ich mich dessen Standards in Sprache, Benehmen und Denken zumindest öffnen, auch wenn niemand erwartet, dass man die eigene Kultur völlig aufgibt. Sich jedoch einzukapseln, sich der Sprache zu verweigern, den Gesetzen und dem Miteinander ist unhöflich und impliziert, dass man nur nutznießen möchte, aber nicht miteinander leben. Das trifft weltweit zu, nicht nur bei uns.

    Wenn damit gemeint ist, dass wir uns als Land im Moment eine große Immigrationswelle (siehe Afrika) nicht leisten können, denn wir haben weder Arbeit für Zuwanderer noch finanzielle Mittel, diese zu unterstützen, dann kann ich auch nur zustimmen. Egal was in den Nachrichten vermeldet wird, unsere Wirtschaft – gerade der Mittelstand – kämpft immernoch mit den Folgen der Rezession; unser Budget ist nicht ausbalanciert, an allen Stellen wird gekürzt und geschoben – wie sollen wir da Immigranten finanzieren?

    ich bin mir der prekären Lage bewusst – aus humanitärer Sicht muss vielen Menschen geholfen werden, aber man muss auch sehen, dass man sich als Land dabei nicht selbst verliert oder an den Abgrund bringt.

    Markige Sprüche wie der von Ihnen zitierte sind bei solchen komplexen Themen fehl am Platz und implizieren, dass Herr Seehofer entweder auf Wählerfang geht oder wirklich keinen Respekt vor Menschenwürde hat. Genauso fehl am Platz ist aber die Einstellung, dass wir uns nicht kritisch zum Thema Immigration und Ausländer äußern dürfen wegen der NS Vergangenheit unseres Landes. Während wir diese als Warnung im Kopf behalten müssen, können wir unsere Politik deswegen nicht 70 Jahre später immer noch duckmäuserisch betreiben.

    Die Frage, die man vielleicht eher als eine Anzeige stellen sollte ist, wie man dieses Thema im deutsche Kultur- und Politikkreis diskutieren kann. Wie können wir mit dem Thema Zuwanderung und Integration umgehen, ohne uns ständig für unsere Vergangenheit rechtfertigen/entschuldigen zu müssen und jedes Wort dermaßen auf die Goldwaage legen, dass eine richtige Diskussion unmöglich wird?

    Grüße von einer weiteren Bürgerin der ehemaligen „Zweiten Deutschen Diktatur“

    1. danke für Ihren Beitrag! Ich kenne ja Herrn Seehofer aus dem Parlament und aus dem Kabinett. Wir saßen direkt nebeneinander. Ich weiß, daß Herr Seehofer seine Worte mit Bedacht wählt. Gerade deshalb habe ich Anzeige erstattet, denn ich muss davon ausgehen, daß er sehr genau um die Wirkung seiner Worte weiß. Ihm geht es offensichtlich darum, ein Denken, das überraschend tief in der Bevölkerung verankert ist, zu protegieren. Wenn sich Herr Seehofer insbesondere gegen die „Einwanderung in das deutsche Sozialsystem“ wehren will – wie er sagt, „bis zur letzten Patrone“ -, dann verstehe ich das als eine ausländerfeindliche Äußerung. Aber genau das wird ja nun geprüft werden. Ausländer haben ja ein geordnetes Verfahren zu durchlaufen. Und während dieses Verfahrens – und häufig auch danach – ist es für sie schwer, ihren „Lebensunterhalt zu verdienen“. Deshalb haben sie nach geltendem Recht Anspruch auf unsere Sozialsysteme. Dagegen will Herr Seehofer offenbar vorgehen.
      Ein Anderes tritt hinzu: ich weiß aus dem Wissenschaftsbereich, in dem ich lange gearbeitet habe, wie schwer es ist, hoch qualifizierte Ausländer zu finden. In der Forschung beispielsweise. Da gib es einen internationalen Wettbewerb um diese Spezialisten. Wenn die eine solche Rede wie die vom Herrn Seehofer hören, werden sie nach England gehen oder in die USA, nach Südkorea oder Indien. Herr Seehofer schadet mit seiner Rede auch dem Wirtschaftsstandort Deutschland, denn solche hoch qualifizierten Fachleute schaffen einen erheblichen Teil unseres Wohlstandes.

    2. Liebe Julia,
      ich kann das ehrlich gesagt nicht mehr hören:
      wir können die „vielen“ einwanderer nicht „auch noch“
      finanzieren usw usw.

      wir bekommen durch die drittstaatenregelung kaum einwanderer
      ab, da sieht es in italien ganz anders aus, ganz zu schweigen bei den ländern direkt neben den konfliktherden, die nicht über den reichtum verfügen, den wir uns hier leisten (iPod,iPod,iPod,iPod…)

      dass es dem mittrlstand schlecht geht und wir eine rezession haben, ist weiß gott nicht schuld der einwanderer. vielleicht kann unsere so fürchterlich gedemütigtes volk seinen zorn gefälligst bei den schuldigen der misere abladen: den finanzhaien. aber nein, denen wird zucker in den arsch geblasen und man erhebt einen adeligen urkundenfälscher zum volksretter. das ist einfach alles so unglaublich, dass es mich schaudert!

      dieses volk i s t duckmäuserisch und leider nicht in der lage, sich selbst in den adelsstand einer demokratie zu erheben. solange, zum teufel, solange muss hier aich an unsere vergangenheit erinnert werden!

      vielen dank, herr kasparick, für ihr engagement!

      1. zum Thema „Flüchtlinge“ will ich nur anmerken, daß es sich lohnt, sich mal die Zahlen der weltweiten Flüchtlingsbewegungen anzuschauen. Dann wird man beispielsweise bei der UNO in den Statistiken finden, daß es vor allem die ärmsten Länder der Erde sind, die die meisten Flüchtlinge aufnehmen. Deshalb vertrete ich die Ansicht, daß die reichen Länder wie Deutschland durchaus mehr tun könnten, um sich für etwas mehr Gerechtigkeit zu engagieren.

    3. Wegen der Einwanderung in unsere Sozialsysteme:
      .
      Das ist in diesem Zusammenhang klar demagogisch, weil Seehofer so tut, als ginge es Zuwanderern vor allem darum, uns auf der Tasche zu liegen. Dass in manchem Asylbewerberheim schon Hungerstreiks für eine Arbeitserlaubnis stattgefunden haben, das wissen die Seehofer-Fans leider nicht, denn das steht weder im Bayernkurier noch in konservativen Tageszeitungen.
      .
      Die Zukunft der Sozialsysteme ist eine wichtige Frage. Ich empfehle dazu die Nachdenkseiten.de

  77. Bis gerade dachte ich in einem Staat zu leben, in dem Meinungsfreiheit herrscht. Davon mal abgesehen ist, Gott sei Dank, die Latte für eine Verurteilung wg Volksverhetzung sehr, sehr hoch gelegt … aber eine Strafanzeige darf man ja leider auch aus Profilierungssucht erstatten.

    1. Ach wissen Sie, Herr Hofmann, ich bin ja zur Zeit in einer Art Vorruhestand. Ich habe mich nach drei Direktmandaten im deutschen Bundestag, etlichen Jahren in zwei Bundesministerien dazu entschieden, nicht erneut zu kandidieren und statt dessen ein Sabbath-Jahr zu machen, in dem ich in aller Stille Lesen und Arbeiten kann. Nichts liegt mir ferner als Profilierungssucht. Es gibt aber manchmal Situationen im Leben, in denen man sich dennoch einmischen muss. Für mich war gestern eine solche Situation. Das ist schon alles.

      1. Offensichtlich sind ja auch Sie des Lesens mächtig. Umso peinlicher, daß ein Ex-MdB nicht in der Lage ist, den gesetzlichen Vorschriften eines Blog (wie um 1106 beschrieben) nachzukommen, stattdessen lieber die sowieso schon überlastete Justiz mit abstrusen Strafanzeigen beschäftigt.

        Erinnern Sie sich beim Einstellungsbescheid der Worte: Hornberger Schießen!

      2. Ja, Herr Hofmann, ich bin des Lesens mächtig. Ich lese auch gern in englisch, Latein, Hebräisch und Griechisch. Aber das steht ja hier nicht zur Debatte.

  78. Bevor sich Ulrich Kasparick zu seiner Strafanzeige herabgelassen hat, hätte er vielleicht mal seinen eigenen Verpflichtungen nachkommen und in seinem Blog die Anbieterkennzeichnungspflicht beachten sollen.

    1. das is mal ein argument. oh mein gott, ist das dumm. sonst irgendwas zur sache beizutragen?
      bevor der hofmann hier einträge schreibt, hätte er vielleicht mal den müll runterbringen sollen!

  79. Ich bin zugleich Einwanderin und Steuerzahler – zeit 10 Jahre bring ich die Deutschen Englisch bei, sodass Deutsche Geschäfte erfolgreicher sein können und sodass die Deutschen ein schönerer Urlaub geniessen können. Die Einwanderer die ich kenne sind auch Steuerzahler und, von meine Sicht mindestens, sind auch nur eine Bereicherung für Deutschland. Wenn Leute wie Seehofer an der Macht kommen, was passiert mit uns? Ich bin nicht begeistert dass fähige Leute die Sozialleistung hier ausnützen – aber unter die Faule sind auch Deutsche. Danke Ulrich dass Sie für „uns“ sich eingesetzt haben und viel Erfolg mit der Anzeige!

    1. ich fand deshalb auch den Halbsatz „sofern sie sich ihren Lebensunterhalt verdienen“ in der Rede von Herrn Seehofer aufschlussreich. Das Verfahren zur Aufnahme von Menschen in Deutschland ist ja gesetzlich klar geregelt. In der Regel ist es so, daß Menschen, wenn sie dieses Verfahren durchlaufen, nicht ihren eigenen Lebensunterhalt verdienen können. Wenn nun Herr Seehofer, wie er sich ausdrückt, „bis zur letzten Patrone“ dafür kämpfen will, daß Menschen „aus anderen Kulturen“ „nicht in die deutschen Sozialsysteme einwandern“, dann kann ich das nur so verstehen, als sei er dagegen, daß Menschen an etwas partizipieren, auf das sie nach durchlaufenem Aufnahmeverfahren einen Rechtsanspruch haben. Ich bezeichne soetwas schlicht als ausländerfeindlich. Deshalb habe ich Anzeige erstattet, um das mal juristisch klären zu lassen.
      Im Übrigen teile ich die Ansicht sehr, daß Deutschland von Einwanderung profitiert. Ich habe lange im Wissenschaftsbereich gearbeitet auch im Bundesministerium. Ich weiß sehr wohl, wie hart der Kampf um die gut ausgebildeten Fachleute international ist. Da gibt es einen Wettbewerb um Zuwanderung. Der Punkt scheint mir ein anderer zu sein: Herr Seehofer hat nichts gegen Investoren aus „anderen Kulturen“. Er hat auch nichts gegen „reiche Ausländer“. Nein, er hat etwas gegen arme Flüchtlinge. Und das genau ist das Problem.

  80. Bravo!

    Der wesentliche Kern Seehofers Rede steckt jedoch in dem Ausdruck „fremde Kulturkreisen“. Die Autorität, Kulturkreise als „fremd“ oder „nicht fremd“ zu klassifizieren, spreche ich nämlich Herrn Seehofer bzw. der CSU strikt ab. Für mich sind beispielsweise muslimische Demokraten, die fest auf dem Boden unserer Verfassung stehen, weit weniger „fremd“ als die „legal – illegal – scheißegal“-Scheinmoral dieser verheuchelten CSU.

    1. ja, ich denke auch in diese Richtung. Wir müssen lernen, daß die Kulturen zusammengehören in der Einen Welt. Die Welt hat genügend große Sorgen, die dringend eine Kooperation der Kulturen erfordern. Die Rede von den „fremden Kulturen“ übersieht das und fördert ein Gegeneinander der Kulturen, das uns nicht wirklich bei der Problemlösung hilft. Ich kenne Herrn Seehofer ja aus dem Kabinett und aus dem Parlament und weiß, daß er sich überlegt, was er sagt. Gerade deshalb muss ich politisches Kalkül annehmen. Er hat ja die vorgesehene Verfassungsänderung in Bayern auch absichtlich mit einem gesellschaftspolitisch wirksamen Prozess verbunden. Er will eine breite Debatte in der Bevölkerung. Ich mag mir angesichts der großen Bereitschaft, fremdenfeindlichen Reden zu applaudieren, gar nicht vorstellen, was das für eine Diskussion werden wird. Mein Eindruck ist, daß Herr Seehofer gezielt und kalkuliert mit dem Feuer spielt. Deshalb mein Widerspruch gegen seine Rede.

  81. Das ist mutig. Ja Sie haben Recht, die große Masse schweigt was letztendlich als Zustimmung gesehen wird.

    1. Ob es „die große Masse“ ist, vermag ich gar nicht zu sagen. Mich freuen natürlich die vielen positiven Reaktionen, aber ich weiß auch, daß solche Reden wie die von Herrn Seehofer in der Bevölkerung auf große Resonanz stoßen. Das macht mir große Sorge

  82. Eine öffentliche und auch juristische Überprüfung anzustoßen finde ich ein probates Mittel, um dieser Partei-Polemik Grenzen zu setzen. Es ist eine gute Antwort des kritischen Bürgertums.
    Andererseits tragen Sie doch auch ein bisschen dick auf, wenn sie das jetzt so in wenigen Zeilen, mit der Situation aus den 30iger Jahren vergleichen, mich überzeugt das nicht.
    Einen infernal und debilen Hindenburg sehe ich nirgends und es ist schon vieles in dieser zweiten deutschen Republik gesagt worden. Diese Republik ist wehrhafter und auch resistenter, auch dank wacher Bürger, wie Sie.

    1. naja, ich „vergleiche“ ja in dem Sinne nicht. Ich will nur sagen, daß diese Dinge in meinen Ohren „mitklingen“. Das mag daran liegen, daß ich mich mein Lebtag mit dem Nationalsozialismus und seinen Ursachen beschäftigt habe, da kann es natürlich sein, daß ich schon „das Gras wachsen“ höre, das wäre dann dieser Arbeit geschuldet. Was mir Sorge macht, ist der Umstand, dass es doch eine ziemlich große Bereitschaft in der Bevölkerung gibt, solchen Reden zu applaudieren oder sie zumindest „durchgehen“ zu lassen. Da ist sicher jeder Mensch anders veranlagt und hat seinen Blick auf die Dinge. Für mich kann ich sagen: er hat da eine rote Linie überschritten, denn er muss als Politiker, der ja vor allem das Wort hat, bedenken, in welcher Situation, zu welchem Zeitpunkt und mit welcher Wirkung seine Worte gesagt werden. Ich kenne Herrn Seehofer ja aus dem Kabinett und weiß, daß er seine Worte mit Bedacht wählt. Das macht die Sache nicht besser, denn ich muss davon ausgehen, daß er sehr genau weiß, wie seine Worte wirken.

      1. ja, daß man Redensarten von anderen Politikern mit
        Mitteln wie Anzeige usw in Frage stellen will und die Antworten die auf die Diskussion gegeben wurden, zeigen doch
        den jetzigen Geist der SPD, welcher mich – und viele andere
        – wie die Wahlen zeigen, von der Partei abwenden lassen.
        Ich habe mein Leben lang SPD gwählt.

      2. Lieber Herr Knabe, ich bin nicht „die SPD“. Ich bin ein Mensch ohne Mandat, ohne Amt, ein einfacher normaler Mitbürger mit einem PC. Das was ich tun kann: ich kann an gesellschaftspolitischen Debatten teilnehmen, argumentieren – zum Beispiel im blog – und ich kann überprüfen lassen, ob ein Ministerpräsident bei der Ausübung seines Rechts auf freie Meinungsäußerung die Grenze zum Strafrecht überschritten hat. Ich bin der Überzeugung, daß das der Fall war. Andere Menschen glauben das nicht. Deshalb habe ich Anzeige erstattet, um das klären zu lassen. Wer § 130 StGB aufmerksam liest, sieht möglicherweise Hinweise darauf, daß Herr Seehofer die Grenze zum Strafrecht überschritten hat.

  83. Man könnte die Formulierung ‚bis zur letzten Patrone‘ letztendlich auch als ’notfalls mit Gewalt‘ auffassen. Wie kann jemand so etwas sagen?

    Ich wünsche viel Erfolg mit der Anzeige 🙂

    1. ja, ich verstehe die Rede von „bis zur letzten Patrone“ auch so, als sei Herr Seehofer sehr entschlossen, „mit allen Mitteln“ gegen die „Einwanderung in deutsche Sozialsysteme“ vorzugehen.

  84. Das kann ich mit ganzem Herzen beführworten. Auch wenn ich sicherlich die Probleme sehen, die wir mit dem Sozialsystem haben und gleichfalls die Probleme mit der Einwanderung, sollte man sich doch auf einem gewissen Niveau bewegen und das ist hier nicht mal ansatzweise erreicht. Probleme dürfen sachlich Diskutiert werden aber nicht auf diese Art polemisiert.

  85. Sie haben Recht, auch wenn ich ebenfalls keine Einwanderung in Sozialsysteme befürworte, aber mit „bis zur letzten Patrone“ hat er eindeutig eine rote Linie überschritten. Außerdem tut er so, als ob Zuwanderer aus dem islamischen Kulturkreis ausschließlich in die Sozialsysteme einwandern würden.
    Nein, mit solchen Typen und Hetzern wie Seehofer will ich definitiv KEIN Miteinander, sondern da ist demokratischer Widerstand angesagt.
    Ich frage mich allerdings, ob man ihn mit Anzeigen nicht zum Märtyrer macht, wie etwa Wilders.

    1. ein Märtyrer wird Herr Seehofer sicher nicht. Märtyrer sind Menschen, die sich für ihren Glauben töten lassen. Er wird Unterstützer in der Gesellschaft finden und hat sie ja auch, wie man in Passau sehen konnte. Mich interessiert die Frage, ob nach den Erfahrungen im Nationalsozialismus eine solche Rede den Straftatbestand von § 130 StGB erfüllt. Mir geht es darum, nicht unwidersprochen zu lassen, was da zu hören war. Das Schweigen des Bürgertums war schon einmal ein großes Problem in Deutschland…..

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